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Antrag-Nr. 12/186
öffentlich
Datum:
03/05/2007
Antragsteller:
SPD, Bündnis 90/DIE GRÜNEN, FDP
Sozialausschuss06.03.2007empfehlender Beschluss
Ausschuss für das Heilpädagogische Netzwerk09.03.2007empfehlender Beschluss
Finanz- und Wirtschaftsausschuss15.03.2007empfehlender Beschluss
Landschaftsausschuss23.03.2007Beschluss
Tagesordnungspunkt:
NKF-Haushalt 2007:
Institut für Konsulentenarbeit "Kompass" für freie Träger öffnen
Beschlussvorschlag:

1.        Das bisher in Trägerschaft des Landschaftsverbandes Rheinland tätige Institut für Konsulentenarbeit „Kompass“ soll mittelfristig in gemeinsamer Trägerschaft mit den Verbänden der Wohlfahrtspflege getragen werden. Das Ziel einer gemeinsamen Trägerschaft soll 2010 erreicht werden. 

2.        Die Verwaltung wird beauftragt, entsprechende Gespräche mit den Verbänden der Wohlfahrtspflege zu führen und Vorschläge für die Trägerschaft zu erarbeiten. 

3.        Die Verwaltung wird beauftragt, die zur Deckung der Personal- und Sach-kosten des Instituts erforderlichen Mittel von 350.000 € im Rahmen der Gesamtdeckung übergangsweise für die Jahre 2007 bis 2010 im Haushalt zur Verfügung zu stellen. Die Mittel werden im Teilprodukt  „Anreizprogramm“ Nr. 017.08.003 ausgewiesen. 

4.        Mit Einführung dieser neuen Finanzierung wird die Finanzierung aus den Erlösen der HPH-Netze beendet. 

5.        Um den o. g. Haushaltsansatz möglichst gering zu halten, soll das Institut in einem möglichst großen Umfange Drittmittel (z.B. EU-Mittel) oder/und Refinanzierung durch Einnahmen über Beauftragung auf Rechnung erzielen und im Sinne des Auftrages einsetzen. 

6.        Ab 2011 muss die Finanzierung der Arbeit des Instituts durch die entsprechenden Honorare für die Beauftragung des Instituts gedeckt werden. Dabei soll die Systematik der Honorare so konzipiert werden, dass insbesondere Menschen mit Behinderungen selbst, deren Angehörige oder Betreuer nicht bzw. nicht über Gebühr an den Kosten der Beratung beteiligt werden

7.        Die Verwaltung wird beauftragt, über die Entwicklung regelmäßig zu berichten.

Begründung:

Das Institut Kompass hat am 01.01.2006 seine Arbeit in Nachfolge des Organisationsteams für Konsulentenarbeit der Rheinischen Heilpädagogischen Heime aufgenommen. Neben der Fortsetzung der Konsulentenarbeit, gezielt erweitert auch auf den Personenkreis außerhalb der HPH-Netze, wurden zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt, die die Arbeitsweise und das Angebot potenziellen Interessenten bekannt machte. Die Arbeitsweise des Instituts wird in enger Zusammenarbeit mit niederländischen Partnern kritisch überprüft und, wenn nötig, verändert.

Das Organisationsteam hat in der Zeit von 2000 bis 2005 ca. 60 Anfragen aus den HPH bearbeitet. Im ersten Jahr des Instituts Kompass konnten weitere 60 Fälle aufgegriffen werden, von denen 42 Anfragen für einen Personenkreis außerhalb der HPH-Netze waren. Die externen Anfragen betrafen Personen in Schulen, Werkstätten oder Wohneinrichtungen, auch aus dem betreuten Wohnen. Die Anfragen kamen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, gesetzlichen Betreuerinnen und Betreuern sowie von Angehörigen. Eine Anfrage kam auch von einer Klientin aus einer Wohneinrichtung. Die beteiligten Einrichtungen sind über das ganze Rheinland verteilt. In zwei Fällen werden institutionelle Beratungen durchgeführt.

Aufgrund dieser Nachfrageentwicklung ist die Finanzierung durch die HPH-Netze nicht mehr angemessen.

Das Institut Kompass soll letztlich ein hochqualifiziertes Beratungsangebot für alle Einrichtungen, Dienste, Betroffene, gesetzliche Vertreter etc. im Rheinland sein. Voraussetzung dafür ist ein Höchstmaß an Akzeptanz bei allen Beteiligten. Dies setzt einerseits höchste fachliche Qualifikation voraus, die das Institut bereits jetzt mitbringt, aber andererseits eine entsprechende strukturelle Verankerung und Vernetzung. Dies kann am besten gelingen, wenn die Spitzenverbände der Anbieter sich an der Trägerschaft des Instituts beteiligen. Mit einer solchen gemeinsamen Trägerschaft wird es gelingen, größtmögliche Akzeptanz und damit größtmögliche Wirksamkeit zu erzielen. Deshalb ist es nötig, die Verbände der Anbieter zu überzeugen, eine Mitträgerschaft einzugehen.

Unterschriften:
Klaus Brausch
Ulrike Kessing
Hans-Otto Runkler
Anlagen:
  • Keine Anlagen vorhanden