LVIS Recherche - Vorlage
Die Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland
Vorlage-Nr. 13/2426
öffentlich
Datum:
10/19/2012
Dienststelle:
Fachbereich 84
Bearbeitung:
Herr Mertens
Krankenhausausschuss 305.11.2012zur Kenntnis
Krankenhausausschuss 206.11.2012zur Kenntnis
Krankenhausausschuss 407.11.2012zur Kenntnis
Krankenhausausschuss 108.11.2012zur Kenntnis
Gesundheitsausschuss09.11.2012zur Kenntnis
Landesjugendhilfeausschuss29.11.2012zur Kenntnis
Tagesordnungspunkt:
Modellprojekte: Vernetzung zwischen Kinder- und Jugendpsychiatrie und Jugendhilfe verbessern; Abschlussbericht
Kenntnisnahme:
Der Abschlussbericht über die Modellprojekte „Vernetzung zwischen Kinder- und Jugendpsychiatrie und Jugendhilfe verbessern – wird gemäß Vorlage 13/2426 zur Kenntnis genommen.
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt (lfd. Jahr):
Produktgruppe:
Erträge:
Veranschlagt im (Teil-)Ergebnisplan

Einzahlungen:
Veranschlagt im (Teil-)Finanzplan
Bei Investitionen: Gesamtkosten der Maßnahme:

Jährliche ergebniswirksame Folgekosten:
Die gebildeten Budgets werden unter Beachtung der Ziele eingehalten
Unterschrift:
In Vertretung



W e n z e l - J a n k o w s k i
Zusammenfassung:

Mit Ergänzungsantrag 12/371/1 SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP vom 19.02.2009 „Vernetzung zwischen Kinder- und Jugendpsychiatrie und Jugendhilfe verbessern“ hat die politische Vertretung die Verwaltung beauftragt, „ein Konzept zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Kinder- und Jungendpsychiatrie zu erarbeiten und dieses Konzept modellhaft in 2 Regionen zu erproben“.

Vor diesem Hintergrund hat die Verwaltung das im Jahr 2005 im Fachbereich 84 ursprünglich mit dem Ziel der Optimierung regionaler Vernetzungsprozesse im Bereich der Suchtkrankenhilfe entwickelte Konzept eines Netzwerkorientierten Qualitätsmanagements (NBQM) an die spezifischen Vernetzungsanforderungen im Feld der Behandlung und Prävention psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen adaptiert. Mit Blick auf diese Zielgruppe stehen vor allem die komplexen Vernetzungsanforderungen zwischen Kinder- und Jugendpsychiatrie, Jugendhilfe sowie dem schulischen System im Mittelpunkt der Optimierungsbestrebungen.

Nach einem Ausschreibungsverfahren wurden die LVR-Kliniken Bedburg-Hau und Essen für eine Modellerprobung ausgewählt. Die Umsetzung wurde an beiden Standorten aus dem Haushalt des LVR durch Fördermittel in Höhe von je 70.000 €, verteilt auf 2 Jahre gefördert. Darüber hinaus hat sich die Stadt Duisburg freiwillig – ohne eine Bereitstellung von Fördermitteln – der modellhaften Erprobung des Verfahrens angeschlossen. Hier wurden seitens der Verwaltung unentgeltliche Beratungsleistungen und Implementationshilfen für das NBQM-Verfahren erbracht.

Die in den Modellregionen gewählten Vorgehensweisen und gewonnenen Erfahrungen werden in einem zusammenfassenden Bericht und jeweiligen Einzelberichten der Projektteilnehmer dargestellt.

Obgleich das Modellprojekt in allen drei Regionen die regionale Netzwerkarbeit deutlich stimulieren konnte, gelang es nicht, den NBQM-Ansatz als nachhaltige Basis für die Weiterentwicklung der Netzwerkbemühungen zu etablieren. Ausschlaggebend hierfür waren vor allem:  

·           Die hohe Komplexität der regionalen Strukturen mit einer Vielzahl von Akteuren (selbständigen Jugendämtern, Schulen etc.) mit z. T. sehr uneinheitlicher Interessen- und Motivationslage.

·           Schwierigkeiten aller Beteiligten, den mit der Umsetzung des Konzeptes verbundenen Mehrbedarf an Personalressourcen langfristig darzustellen.

Dessen ungeachtet sind in den Abschlussberichten vielfältige wichtige Aktivitäten und Initiativen zur Verbesserung der regionalen Zusammenarbeit dokumentiert. Es kann davon ausgegangen werden, dass das Modellvorhaben nachhaltig stimulierende Wirkungen auf die Zusammenarbeit der Akteure in den drei Modellregionen bewirkt hat.

Vor dem Hintergrund der gewonnen Erfahrungen erscheint es aus der Position des LVR-Klinikverbundes sinnvoll, weitere Initiativen zur Verbesserung der regionalen Vernetzung zunächst auf Maßnahmen zu konzentrieren, die unmittelbar in den Verantwortungsbereich der LVR-Kliniken fallen. Wichtige Ansatzpunkte sind damit:

Ø  Die Optimierung des strukturierten Aufnahme- und  Entlassmanagements

Ø  Verstärkte Nutzung von störungs- bzw. settingbezogenen Ansätzen,

Ø  Konsiliardienste in Jugendhilfeeinrichtungen

Ø  Aufsuchende Formen der Behandlung (in Abstimmung mit ambulanten Jugendhilfemaßnahmen.

Ø  Ausbau von Ambulanzen zur Sicherstellung einer sozialraumintegrierten kinder- und jugendpsychiatrischen Nachsorge.

Ø  Sicherstellung der notwendigen Angebotstransparenz

Auch die Umsetzung dieser Maßnahmen steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass seitens der Kliniken entsprechende Personalressourcen verfügbar und finanziert sind.

 

Seitens des Fachdezernates würde es sehr begrüßt, wenn seitens der für die Jugendhilfe verantwortlichen Institutionen ebenfalls korrespondierende Maßnahmen entwickelt würden, so dass die notwendige Konvergenz zwischen beiden Systemen aus beiden Richtungen parallel entwickelt würde.


Begründung: