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Antrag-Nr. 13/316
öffentlich
Datum:
02/05/2014
Antragsteller:
GRÜNE, SPD, FDP
Krankenhausausschuss 310.03.2014empfehlender Beschluss
Gesundheitsausschuss14.03.2014empfehlender Beschluss
Kulturausschuss19.03.2014empfehlender Beschluss
Finanz- und Wirtschaftsausschuss02.04.2014empfehlender Beschluss
Landschaftsausschuss07.04.2014Beschluss
Tagesordnungspunkt:
Gedenk- und Erinnerungsort Waldniel-Hostert
Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt, die Herrichtung des ehemaligen Anstaltsfriedhofs und der Gedenkstätte  für die Opfer der „Nazi-Euthanasie“ in Waldniel-Hostert zu ermöglichen, so dass dem Gedenken an die ermordeten Kinder der Kinderfachabteilung Waldniel vor Ort umfassend Raum gegeben und in pädagogisch wirksamer Art erinnert und dazu informiert wird. Dies muss in Zusammenarbeit mit den örtlichen Initiativen wie der Europaschule, der Gemeinde Schwalmtal, der Pfarre St. Mariae Himmelfahrt, heute St. Matthias, und historisch aktiven Personen geschehen. Die Verwaltung legt der politischen Vertretung dazu ein Konzept vor.

Begründung:

Die Verwaltung hat zuletzt mit der Vorlage 13/2650 über den Gedenk- und Erinnerungsort Waldniel-Hostert berichtet.

Wir sehen den bedeutenden Beitrag, den die Zivil- und Kirchengemeinde, die Schulen und historisch engagierte Personen bisher in der Erinnerungsarbeit geleistet haben und danken für dieses bürgerschaftliche Engagement und legen Wert darauf, dass dies gewürdigt und berücksichtigt wird und durch BürgerInnenbeteiligung darauf aufgebaut wird.

 

 

Der Landschaftsverband Rheinland bekennt sich zu seiner Vergangenheit und zu dem unfassbaren Leid, das die Ermordung der Kinder in Waldniel-Hostert ausgelöst hat.

Wir sind uns bewusst, dass die Kinderfachabteilung Waldniel in tragischer Weise eine herausragende Stellung in der Euthanasie der Nazidiktatur bei behinderten Kindern im Rheinland hatte und es vor Ort einen würdigen und pädagogisch wirksamen Beitrag geben muss. Da auf diesem Anstaltsfriedhof neben den Kindern auch Erwachsene beerdigt wurden, die u.a. durch das von den Nazis angeordnete  „Hungersterben“ zu Tode kamen, regen wir nach Hinweisen örtlicher Initiativen an, neue Forschungsergebnisse mit einzubeziehen und auch darüber zu informieren.

 

Wir sehen im ehemaligen Anstaltsfriedhof den authentischen und angemessenen Ort für diese Erinnerung, des Gedenkens und der Information über die nationalsozialistischen Verbrechen.

Wir wollen diesen Ort in seiner Bedeutung stärken und aufwerten durch z.B. künstlerische Arbeiten, eine bessere verkehrliche und landschaftsgärtnerische Gestaltung auch des Umfeldes und durch angemessene Informationstafeln.

 

Die bisherigen Unterstützungsleistungen des LVR mit Unterrichtsmaterialien, Hinweisen im digitalen Kulturlandschaftskataster des LVR und wissenschaftlichen Publikationen oder auch Vortrags-und Informationsveranstaltungen werden fortgesetzt und bei Bedarf intensiviert.

 

Unterschriften:
Thomas Böll
Ralf Klemm
Hans-Otto Runkler
Anlagen:
  • Keine Anlagen vorhanden