Begründung:

Bereits Mitte der 90er Jahre hat der Landschaftsauschuss im Zuge der damals in Vorbereitung befindlichen EU-Erweiterung beschlossen, den internationalen Jugendaustausch mit den Ländern Mittel-und Osteuropas zu verstärken. Aus diesem Grund führten Delegationen des Landesjugendhilfeausschusses Rheinland (LJHA) Kontakt-und Informationsreisen in den Jahren 1997 nach Polen, 1999 nach Tschechien und 2001 in die Slowakei durch. An diesen Aktivitäten wurden auch jeweils Vertreter der kommunalen Jugendämter sowie der freien Träger der Jugendhilfe beteiligt.

In den einzelnen Ländern wurden Gespräche mit Vertretern der Jugendauschüsse in den nationalen Parlamenten und mit Fachkräften der Regierungsadministration geführt. Bei Besuchen von Einrichtungen der Jugendarbeit vor Ort und in Gesprächen mit Vertretern der kommunalen Jugendarbeit und der Verbände fanden Informationsbörsen statt, bei denen für die nachfolgenden Jahre konkrete Austauschprogramme verabredet wurden.

Insbesondere kam es dem LJHA Rheinland darauf an, Austauschprogramme für junge Menschen zu organisieren, die in NRW an Maßnahmen der Jugendberufshilfe und der Jugendsozialarbeit teilnehmen.

Aus diesem Prozess haben sich unter anderem Maßnahmen wie "Rettet die Rosen von Lidice" in Tschechien und "Kalavryta`s langer Weg" in Griechenland entwickelt.

Der Landesjugendhilfeausschuss Rheinland beabsichtigt, auch für die baltischen Staaten Litauen und Estland ähnliche Austauschprogramme zu initiieren. Der Ältestenrat hat in seiner Sitzung am 13.01.2006 der Reise grundsätzlich zugestimmt. Die Reise ist für die Zeit vom 7. bis 13. Mai 2006 vorgesehen. Bei der geplanten Kontakt-und Informationsreise sollen entsprechende Absprachen mit den Jugendausschüssen der Parlamente, den beteiligten Landesministerien, sowie den kommunalen und verbandlichen Trägern getroffen werden. Ein vorläufiger Kosten- und Finanzierungsplan ist als Anlage beigefügt (Anlage). Der aktuelle Programmablauf wird derzeit mit den Partnern in Estland und Litauen abgestimmt.                         

Da der Aufbau von Kontakten zur nationalen Jugendadministration in Lettland zur Zeit nur sehr zögerlich in Gang kommt, wurde vom Internationalen Jugendaustausch- und Besucherdienst der Bundesrepublik Deutschland (IJAB) in Bonn parallel die Möglichkeiten eines Informationsprogrammes mit Estland ausgelotet. Mit Estland bestehen von Seiten des IJAB und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) bereits seit längerem gute Kontakte. Anlässlich eines Arbeitsbesuches von Vertretern des IJAB und des BMFSFJ wurde die Möglichkeit eines Besuches einer Delegation des LJHA Rheinland seitens der estnischen Regierungsadministration ausdrücklich begrüßt.

Es ist vorgesehen, dass an der Delegation aus dem Rheinland ca. 10 Mitglieder des Landesjugendhilfeauschusses (2 Mitglieder der SPD-Fraktion, 2 Mitglieder der CDU-Fraktion, 1 Mitglied der FDP-Fraktion, 1 Mitglied der Bündnis 90/ Grüne-Fraktion, Herr Dr. Rolle als Vorsitzender, 3 Mitglieder der Freien Träger), 3 Vertreter der Verwaltung sowie 7 Vertreter von rheinischen Jugendämtern und freien Verbänden beteiligt werden.

In Vertretung

M E R T E N S