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LANDSCHAFTSVERSAMMLUNG
RHEINLAND
Antrag-Nr. 13/142
öffentlich
Datum:
11/02/2011
Antragsteller:
CDU
Schulausschuss14.11.2011empfehlender Beschluss
Kulturausschuss23.11.2011empfehlender Beschluss
Landschaftsausschuss09.12.2011Beschluss
Tagesordnungspunkt:
Geschichte der NS-Verbrechen in den ehemaligen Heilanstalten Schülerinnen und Schülern zugänglich machen
Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung wird aufgefordert, die Geschichte der ehemaligen Rheinischen Heilanstalten, in denen NS-Verbrechen verübt wurden, Schülerinnen und Schülern in geeigneter Weise nachhaltig zugänglich zu machen. Hierfür werden der jährlich am 27. Januar stattfindende Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus und zur Veranschaulichung das Thema "Graue Busse" empfohlen. Der notwendige Finanzbedarf für ein entsprechendes Konzept ist seitens der Verwaltung in einer Beschlussvorlage darzustellen.  
Begründung:
Anlässlich der Aufstellung des Denkmals der Grauen Busse am 01. September 2011 vor dem LVR-Landeshaus wurde eindeutig bestätigt, dass die damals verantwortlichen Anstaltsärzte der Provinzial- und Pflegeanstalten aktiv die "Euthanasie" Politik der Nationalsozialisten unterstützten. So wurden z.B. in der Heil- und Pflegeanstalt Johanistal zu Süchteln, heute LVR-Klinik Viersen, von über 1.100 NS-Opfern darunter nahezu 100 Kinder mit Behinderungen aus der angegliederten Kinderfachabteilung Waldniel mit Schlafmitteln getötet.

Die CDU-Fraktion im LVR möchte sichergestellt wissen, dass auch nach Abbau des Denkmals der grauen Busse – also nach dem 18. April 2012 – das Thema „Medizin im Nationalsozialismus in den ehemaligen Rheinischen Heilanstalten des heutigen LVR“ Schülerinnen und Schülern der Schulen im Rheinland in geeigneter Weise zugänglich gemacht wird. Hierzu sollte nach Rücksprache mit den Verantwortlichen in den entsprechenden Schulen, die Klassen, in denen die NS-Zeit bereits im Unterricht thematisiert wurde, in die nächst gelegene LVR-Klinik eingeladen werden, um z.B.  nach einführenden Referaten sowie vorzuführenden Filmen mit den Schülerinnen und Schülern und den begleitenden Lehrern dieses Thema zu diskutieren. 

Ab dem Jahr 2013 soll das dann eingeführte und erprobte Programm gezielt für den 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, beworben werden.

Hierzu ist in Abstimmung zwischen den Dezernaten Schulen, Gesundheit und Kultur unter Beteiligung interessierter Lehrerinnen und Lehrer sowie unter Einbeziehung des MZR ein pädagogisches Konzept zu erstellen, die für die Umsetzung erforderlichen Kosten zu beziffern und dieses den zuständigen Fachausschüssen zur Beschlussfassung vorzulegen.

 

Unterschrift:
Frank Boss

Fraktionsgeschäftsführer Frank Boss
Fraktionsgeschäftsführer


Anlagen:
  • Keine Anlagen vorhanden