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Antrag-Nr. 12/372
öffentlich
Datum:
02/16/2009
Antragsteller:
SPD, Bündnis 90/DIE GRÜNEN, FDP
Schulausschuss02.03.2009empfehlender Beschluss
Sozialausschuss03.03.2009empfehlender Beschluss
Ausschuss für das LVR-Netzwerk Heilpädagogischer Hilfen06.03.2009empfehlender Beschluss
Finanz- und Wirtschaftsausschuss20.03.2009empfehlender Beschluss
Landschaftsausschuss26.03.2009Beschluss
Landschaftsversammlung27.03.2009Beschluss
Tagesordnungspunkt:
NKF-Haushalt 2009:
Teilhabe an Arbeit, Beschäftigung und Tagesstrukturgestaltung weiterentwickeln
Beschlussvorschlag:

Die Leistungen der Eingliederungshilfe zur Teilhabe an Arbeit, Beschäftigung und Tagesstrukturgestaltung sollen personenzentriert, flexibel und bedarfsgerecht weiterentwickelt werden.
Im Einzelnen wird die Verwaltung wird beauftragt, in diesem notwendigen Prozess der Weiterentwicklung bei der Umsetzung der im NKF-Haushalt 2009 formulierten Produktziele folgende Schwerpunkte zu setzen:

1.
Die Verwaltung wird aufgefordert, eine Strategie vorzulegen, welche sicherstellt, dass die Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) im Rheinland über flexible, bedarfsgerechte und zielgruppenspezifische Angebote den Rechtsanspruch von Menschen mit Behinderung auf einen Werkstattplatz erfüllen. Insbesondere wird von diesem Konzept erwartet, wie verhaltensbedingte Ablehnungen einer Aufnahme und/oder Entlassungen verhindert werden können. Es sind (Finanzierungs-) Vorschläge zu erarbeiten, wie in diesem Sinne präventiv Fachdienste, wie z. B. insbesondere das Konsulententeam „Kompass“ des LVR, eingeschaltet werden können. 
 

2.
Zur  Förderung der selbständigen Lebensführung wird die Verwaltung aufgefordert, ein (Finanzierungs-) Konzept vorzulegen für ein "Mobilitätstraining" für Beschäftigte von WfbM sowie Schülerinnen und Schüler von Förderschulen, welches zum Ziel hat, dass diese den ÖPNV nutzen können als Alternative zum Zubringerdienst. Dies kann ein wichtiger Baustein  im Hinblick auf berufliche Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt sein.

3.
Tagesstrukturierende Beschäftigungsangebote für Menschen mit Behinderung, die (noch) nicht eine WfbM besuchen.


3.1
Für die Personengruppen, denen der Besuch einer Werkstatt (noch) nicht möglich ist, soll der überörtliche Träger der Sozialhilfe in Zusammenarbeit mit den LVR-Heilpädagogischen Netzen und den Verbänden der Wohlfahrtspflege ein Konzept entwickeln, welches bedarfsgerechte, tagesstrukturierende Angebote für diese Personenkreise sicherstellt und auf die Beschäftigung in einer WfbM vorbereitet, unabhängig davon, ob die betreffenden Personen in einer stationären Wohneinrichtung leben oder selbständig in der eigenen Wohnung.

Grundlage sollen die bestehenden Finanzierungsmodelle des überörtlichen Trägers der Sozialhilfe sein, der Finanzierungsbedarf soll im Einzelfall maximal bei den vergleichbaren Aufwendungen einer WfbM liegen.

3.2
Auch für so genannte "WfbM-Rentner/-innen" soll auf dieser Basis ein Konzept für bedarfsgerechte und flexible tagesstrukturierende Angebote vorgelegt werden.


3.3
Der überörtliche Träger der Sozialhilfe soll gemeinsam mit geeigneten Trägern (WfbM, Tagesstätten und ggf. Integrationsunternehmen) auch ein Konzept zur Schaffung von Zuverdienstarbeitsplätzen, insbesondere für Menschen mit seelischen Behinderungen, als niederschwellige Alternative zur WfbM erstellen und für Beispiele guter Praxis eine Finanzierungsmodell erarbeiten.    


4.
Gelungene Ideen zur Förderung der beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderung  sollen der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Dies können Projekte von WfbM, von Integrationsunternehmen, von BFW oder auch Modelle eines gelungenen Übergangs von der Schule in den Beruf sein. Ziel ist, Projekte der Öffentlichkeit vorzustellen, die die individuellen Potenziale ihrer behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf besondere Weise nutzen. Die Verwaltung wird gebeten, ein entsprechendes Konzept (z.B. in Form eines Wanderpreises) zu erarbeiten.

Begründung:

Die Leistungen zur Teilhabe an Arbeit, Beschäftigung und Tagesstruktur/-gestaltung leisten einen wesentlichen Beitrag zur selbstbestimmten und selbstständigen Lebensführung.

Unterschriften:
Thomas Böll
Ulrike Kessing
Hans-Otto Runkler
Anlagen:
  • Keine Anlagen vorhanden