LVIS Recherche - Vorlage
Die Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland
Vorlage-Nr. 13/3437
öffentlich
Datum:
02/26/2014
Dienststelle:
OE 8
Bearbeitung:
Frau Wenzel-Jankowski
Gesundheitsausschuss14.03.2014empfehlender Beschluss
Landschaftsausschuss07.04.2014Beschluss
Tagesordnungspunkt:
Gründung eines LVR-Institutes für Versorgungsforschung (LVR-IVF)
Beschlussvorschlag:
Der Gründung eines LVR-Institutes für Versorgungsforschung (LVR-IVF) wird gemäß Vorlage Nr. 13/3437 zugestimmt.
Finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt (lfd. Jahr):
Produktgruppe:
Erträge:
Veranschlagt im (Teil-)Ergebnisplan

Einzahlungen:
Veranschlagt im (Teil-)Finanzplan
Bei Investitionen: Gesamtkosten der Maßnahme:

Jährliche ergebniswirksame Folgekosten:
Die gebildeten Budgets werden unter Beachtung der Ziele eingehalten
Unterschrift:
L u b e k 
Zusammenfassung:

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat im Jahr 2010 in einer Denkschrift „Versorgungsforschung in Deutschland: Stand – Perspektiven – Förderung“ festgestellt, dass sich in Deutschland in den letzten Jahren seit 1998 unter dem Begriff „Versorgungsforschung“ ein eigenständiges vielschichtiges und transdisziplinäres Forschungsgebiet entwickelt hat. Die Psychiatriereferentinnen und -referenten der Bundesländer fordern in ihrem Bericht „Psychiatrie in Deutschland: Strukturen, Leistungen, Perspektiven“ aus dem Jahr 2007 eine deutliche Intensivierung der Forschung mit direktem Praxisbezug.

 

Kernbereiche der psychiatrischen Versorgungsforschung sind die Analyse der Versorgungsrealität hinsichtlich Über-, Unter- oder Fehlversorgung, Ursachenforschung zur (erhöhten) Inanspruchnahme, Auswirkungen des neuen Entgeltsystems, Entwicklung und Implementierung von Qualitätssicherungsmaßnahmen inklusive der notwendigen Indikatoren.

 

Das LVR-Institut für Versorgungsforschung (LVR-IVF) wird vom LVR-Klinikverbund mit seinen 9 psychiatrischen Fachkliniken getragen. Im LVR-Institut sollen insbesondere neue Modelle zu Verbesserung der Behandlungs- und Versorgungsqualität entwickelt und evaluiert werden. Das Institut soll unter seinem Dach eine institutionelle Vernetzung der an der Versorgungsforschung interessierten Forschungsgruppen im Klinikverbund sicherstellen, einen koordinierenden Rahmen für LVR-weite Forschungsprojekte bieten, eigene Forschungsprojekte initiieren und durchführen sowie einen Erkenntnistransfer in den klinischen Alltag der LVR-Kliniken zeitnah ermöglichen.

 

Während der Startphase ab Mitte 2014 wird das LVR-IVF aus dem Klinikverbund und der Verbundzentrale heraus mit einer jährlichen Umlage in Höhe von 150 T€ zuzüglich einer Sachkostenpauschale von 20% finanziert werden. Nach Ablauf der Startphase Mitte 2016 besteht laut Businessplan die Vorgabe, dass die Personal- und Sachkosten wie folgt refinanziert werden sollen: 30% Basisumlage Klinikverbund/ Verbundzentrale, 30% Einzelverrechnung von Leistungen für den LVR, 40% Drittmittelakquise.

 

Die organisatorische Anbindung des LVR-IVF wird an das LVR-Klinikum Düsseldorf erfolgen. Mit der Funktion des Institutsdirektors wird der Lehrstuhlinhaber der Allgemeinpsychiatrie, Herr Prof. Dr. Gaebel betraut, der diese Funktion in Personalunion wahrnehmen wird. Die Stellvertretung der Institutsdirektion übernimmt die ärztliche Direktorin des akademischen Lehrkrankenhauses LVR-Klinik Köln, Frau Prof. Gouzoulis. Die kaufmännische Unterstützung wird in Personalunion durch die Kaufmännische Direktion des LVR-Klinikums Düsseldorf geleistet.

 

Das LVR-IVF sieht folgende Forschungsprojekte ab Mitte 2014 vor:

  • Implementierung von Hometreatment im Klinikverbund
  • § 64 b SGB V-Modell: Bedarfsorientierte Behandlung psychischer Erkrankungen (BBpE)
  • Vergleichende Evaluation der Anwendung von Zwangsmaßnahmen in den Kölner psychiatrischen Kliniken
  • Verordnungspraxis einer antidepressiven Kombinationstherapie unter Genderaspekten bei (teil-)stationärer Depressionsbehandlung
  • Begleitung der Organisationsentwicklung der Betriebsbereiche für Soziale Rehabilitation

Begründung:
Anlagen:
  • Keine Anlagen vorhanden