Somit kann und soll die Untersuchung auch transparent machen und abgesicherte Hinweise darauf geben, wo, mit welcher Prioritätssetzung und wie Beratung, Fortbildung und finanzielle Förderung seitens des RAMA und LVR künftig ansetzen müssen; v. a. um jene strukturschwachen Einrichtungen gezielt und wirkungsvoll im Sinne einer „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu unterstützen, die nicht in der Lage sind, Handlungskonzepte, Projekte und Maßnahmen zu entwickeln, um die einschneidenden Folgen von Finanzkrise, geschrumpften Personalressourcen und verschärften Wettbewerbsbedi ngungen auf dem Kultur- und Freizeitmarkt aufzufangen.

Struktur und Frageraster der Erhebung werden sich an die vorliegenden Kriterienkataloge, Richtlinien und Checklisten für die Bewertung/Evaluation von Qualität und Leistung im Museumsbereich orientieren – v.a. auch die hierfür unter Federführung des Deutschen Museumsbundes erarbeiteten Grundlagen. Dies ist nicht zuletzt mit Blick auf eine Vergleichbarkeit der Erhebungsergebnisse mit denen anderer Museumsverbände/-ämter von Belang. In diesem Zusammenhang geht es um Fragekomplexe wie die Stabilität der institutionellen Basis von Museen, die langfristige finanzielle Absicherung von Museumsarbeit, Museums- und Sammlungskonzept, Qualifikation des Personals, Art und Umfang von Kooperationsbeziehungen und Netzwerken u. a. m.

Ergebnisse und Mehrwert

Die geplante Erhebung steht aber noch in einem anderen sachlichen und weiteren museumspolitischen Zusammenhang; und zwar mit der seit kurzem auch in Deutschland auf unterschiedlichen Ebenen intensiv geführten Diskussion um die Etablierung verbindlicher Bewertungsmaßstäbe und Qualitätsstandards für die Museumsarbeit. Die vorgesehene Untersuchung kann in diesem Kontext als erste Sonde in die rheinische Museumslandschaft fungieren, die fundierte Anhaltspunkte dafür liefert, wie ein Registrierungs- oder Akkreditierungsverfahren für die Museen im Rheinland angemessen und wirkungsvoll zugleich gestaltet werden muss. Dies erscheint um so dringlicher, als sich bereits einige Museumsverbände in der Umsetzungsphase für die Implementierung flächendeckender Registrierungssysteme in ihren Museumslandschaften befinden.

Bedingungen, Grundsätze und Kriterien der Museumsförderung des Landschaftsverbandes datieren aus den 1980er Jahren. Sie bedürfen daher dringend einer aktualisierten Fortschreibung und – wo erforderlich - auch einer perspektivisch ausgerichteten Neufassung. Die geplante Erhebung soll das empirisch gesicherte Datengerüst sowie präzise und fundierte Anhaltspunkte für die längst überfällige Neuformulierung der Ziele und Kriterien der Museumsförderung des Landschaftsverbandes generieren – vor dem Hintergrund neuer Entwicklungen, veränderter Rahmenbedingungen und Möglichkeiten – sowohl des LVR als auch der Museen. Gleiches gilt auch für die mögliche Neuakzentuierung der Produkte Beratung und Fortbildung des RAMA.

Kostenrahmen und Zeitplan

Die Kosten für die Untersuchung, die mit Unterstützung eines erfahrenen externen Fachdienstleisters für empirisch-sozialwissenschaftliche Untersuchungen im Kultur-.  und Museumsbereich erfolgen soll, werden auf 15.000 Euro veranschlagt. Die Auswertung und schriftliche Dokumentation der Umfrageergebnisse ist für April 2006 vorgesehen.

Die erforderlichen Kosten in Höhe von 15.000 Euro werden aus vorhandenen Mitteln der Sozial- und Kulturstiftung des Landschaftsverbandes zur Förderung der rheinischen Museen finanziert.