Vorlage-Nr. 12/1576
Begründung:
Wollroute Euregio Maas/Rhein
Seit Anfang 2004 existiert zum Thema "Wollroute" in der EUREGIO eine rege Arbeitsgruppe der Stadt Eupen (B-DG), der Tourist-Info Eupen (B-DG), Volkhochschule der Ostkantone (B-DG)/Interreg-Projekt Grenzgeschichte, der Gemeinde Vaals (NL), der Gemeinde Monschau (D), der Stadt Aachen (D), des Vereins Textilgeschichte Aachens (D), des Webereimuseums Höfen/Monschau, des Centre Touristique de la Laine et de la Mode in Verviers (Belgien, wallonischer Teil) und des LVR - Rheinisches Industriemuseum, Schauplatz Euskirchen - Tuchfabrik Müller (D).
Gemeinsame Geschichte
Den Norden der Eifel und der Ardennen verbindet über die nationalen Grenzen hinaus eine gemeinsame jahrhundertealte Geschichte der Wolltuchherstellung. Seit dem 18. Jahrhundert bestimmten die Tuchmanufakturen, Färbereien, Walkereien, Spinnereien und Tuchfabriken das Schicksal und Bild von Verviers, Eupen, Vaals, Aachen, Monschau oder Euskirchen. Von dieser Geschichte zeugen heute noch zahlreiche bedeutende Denkmäler und Museen in der Region, die oft attraktiv an Wasserläufen gelegen sind. Doch die gemeinsame Geschichte der Tuchindustrie und der eigentliche Ursprung der Denkmäler sind heute aus dem öffentlichen Bewusstsein fast völlig verschwunden.
Ziele
Ziel der Wollroute ist es, die Geschichte dieser Denkmäler und Landschaften für Einheimische und Besucher verständlich zu machen und die Zeugnisse der Wolltuchindustrie in ihrem grenzüberschreitenden Zusammenhang in das allgemeine Bewusstsein und in das gemeinsame kollektive Gedächtnis zu rücken.
Trotz des Names Wollroute ist nicht intendiert, dass Interessenten die vollständige Route abfahren. Ein wesentliches Ziel der Wollroute ist vielmehr, dass die Besucher der Wolltuchstädte auf weitere lohnenswerte Ziele in der EUREGIO Maas-Rhein aufmerksam gemacht werden, die in einem Zusammenhang mit der Wolltuchgeschichte stehen. Ein solcher ergänzender Besuch weiterer Orte mit Bezug zur Wolltuchgeschichte ist attraktiv, da in den unterschiedlichen Orten auch sehr unterschiedliche historische Zeugnisse erhalten sind.
Besichtigungsziele
Für die W
ollroute wurden die besonders sehens- und besuchenswerten Denkmäler / Museen / Kulturlandschaften / Wanderwege mit Bezug zur Wolltuchindustrie ausgewählt (nicht mehr als 10 pro Ort). Bei der Auswahl der Objekte spielten Aspekte der historischen Entwicklung, des technischen Fortschritts sowie die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigen eine Rolle. Es geht aber vor allem um touristisch interessante Ziele und nicht um ein vollständiges Inventar oder wissenschaftliche Vollständigkeit.
Finanzierung
Anfang des Jahres 2006 wurde ein InterregIII-(People to People )-Projektantrag in der Höhe von insgesamt 30.000 €, gestellt unter der Federführung der Stadt Eupen, bewilligt. Das Förderprogramm sieht eine 50%ige Finanzierung des Gesamtetats durch die beteiligten Institutionen vor. Das Rheinische Industriemuseum ist 2006 mit einem finanziellen Betrag (Eigenanteil) von 2.500 Euro beteiligt.
Bisherige Arbeitsergebnisse
Im Rahmen des Interreg-Projektes wurden bislang erarbeitet:
o Ein gemeinsames, populäres Logo (Schaf mit Wollknäuel)
o Mit dem Logo werden in Monschau und Eupen Denkmäler der Wolltuchgeschichte beschildert.
o Ein gemeinsamer Satz von dreisprachigen Flyern über die Denkmäler und Museen
der Wolltuchindustrie für jeweils
a lle sechs Orte. Die Flyer werden gemeinsam zu einer
Schutzgebühr von 1 € abgegeben.
o />Erstellung einer gemeinsamen Website mit etwas ausführlicheren Informationen zur Geschichte
und den ausgewählten Denkmälern und Museen (www.wollroute.net).
o Diese Arbeitsergebnisse wurden auf einer Pressekonferenz in Eupen Ende Juni vorgestellt.
o Für den 24. November ist eine Fachkonferenz in Euskirchen zum Thema Wollroute im
Rheinischen Industriemuseum Euskirchen geplant.
Perspektiven/mögliche weitere Ziele
In welche Richtung die zukünftige Arbeit der Arbeitsgruppe gehen wird, wird zur Zeit noch diskutiert. Denkbar wäre:
o Erarbeitung von Material für Schulklassen, die anregen, sich mit der gemeinsamen Geschichte
der Wolltuchherstellung zu beschäftigen und die historischen Zeugen der Wolltuchindustrie auch
real zu besuchen und zu besichtigen (Quellen, Bilder, Karten, Arbeitsaufträge).
o Initiative zur einer Beschilderung der Denkmäler und Museen in weiteren Orten
o Erarbeitung einer ausführlicheren Broschüre/Publikation zum Thema
In Vertretung
K a r a b a i c