LVIS Recherche - Antrag
Logo: SPD-Fraktion
Logo: GRÜNE-Fraktion
Logo: FDP-Fraktion
Antrag-Nr. 13/205
öffentlich
Datum:
09/28/2012
Antragsteller:
SPD, GRÜNE, FDP
Kulturausschuss24.10.2012empfehlender Beschluss
Finanz- und Wirtschaftsausschuss14.11.2012empfehlender Beschluss
Landschaftsausschuss23.11.2012Beschluss
Tagesordnungspunkt:
Mögliche Beteiligung des LVR an der Archäologischen Zone/dem Jüdischen Museum
Beschlussvorschlag:

Das Projekt Archäologische Zone/Jüdisches Museum ist von herausragender Bedeutung für die rheinische Kultur. Es bietet Bezugspunkte zu Themenfeldern, die der LVR seit langem erforscht, bearbeitet und vermittelt. Dies betrifft sowohl die provinzialrömische Archäologie als auch die Dokumentation jüdischen Lebens im Rheinland wie beispielsweise in der Landsynagoge Rödingen.

Ziel ist neben der Präsentation des Bodendenkmals und der Grabungsbefunde die europaweit ausstrahlende und auf Dauer gesicherte Darstellung jüdischer Geschichte und Kultur in Köln und im Rheinland. Dabei wird die Abstimmung und Zusammenarbeit in Stadt und Region gesucht, z.B. mit dem Römisch-Germanischen Museum und dem Stadtmuseum.

-

Der LVR bietet der Stadt Köln seine Beteiligung an diesem Projekt unter der Berücksichtigung der nachfolgenden Prämissen an:

1.    Bauliche Verantwortung
Die Immobilie verbleibt im Eigentum der Stadt Köln. Die Stadt Köln trägt, gefördert mit Landesmitteln, den gesamten baulichen Investitionsaufwand. Dazu zählen auch die baulichen Einrichtungskosten.
Eine Refinanzierung der Investitionskosten über Miete oder Abschreibungen zu Lasten des LVR erfolgt nicht.
Die Stadt Köln ist, in Abstimmung mit dem LVR, für den kompletten Unterhalt des Gebäudes und ggf. Außenanlagen verantwortlich. Sie kann dies auch im Rahmen einer städtischen „Besitzgesellschaft“ tun.

2.    Betriebliche Verantwortung
Der LVR übernimmt die komplette Projektsteuerung und Entwicklung der Museumskonzeption sowie die spätere 100%ige Trägerschaft für den Betrieb der Archäologischen Zone/Jüdisches Museum entsprechend den Zielen der Präambel.
Diese Aufgaben werden dann als LVR-Museum wahrgenommen.

3.    Politische Begleitung und Steuerung
Die Projektsteuerung wird begleitet von einem paritätisch besetzten Gremium.
Der Rat und der Landschaftsauschuss entsenden hierin je sieben Mitglieder, den Vorsitz nimmt der LVR wahr.
Aufgabe dieses Gremiums ist es, die Errichtung des Museums vorzubereiten und zu begleiten, um die notwendige Beschlussfassung in den zuständigen Ausschüssen zu beschleunigen. Grundsätzliche Entscheidungen zu Programm und Ausrichtung werden hier vorberaten.


Zu behandelnde Themen sind insbesondere:
a) Information über den aktuellen Projektstand (baulich, finanziell)
b) Information über Entwicklung der Ausstellungs-, Museums- und Betriebskonzeption (inklusive der Marketing- und Kommunikationsstrategie sowie der Abstimmung mit den thematisch relevanten Museen der Stadt und des LVR)
c) Informationen über die Ergebnisse der Grabungstätigkeit
d) Ausstattungs- und Einrichtungsplanung
e) Entwicklung der Investitions-, Unterhaltungs- und Betriebskosten

Für die Betriebsphase richtet der LVR ein Konsultationsgremium ein, das den Austausch der politischen Vertretungen über die nachhaltige grundsätzliche Zielsetzung und Ausrichtung des Museums sicherstellt.

4.    Lenkungskreis Verwaltung
Es wird ein gemeinsamer Lenkungskreis „Verwaltung“ zwischen der Stadt Köln und dem LVR gebildet.
Hieran nehmen zumindest teil: Der Oberbürgermeister, die Landesdirektorin, der Kulturdezernent und die LVR-Kulturdezernentin sowie die Finanzdezernentinnen.
Im Lenkungskreis werden die Ergebnisse aus den unterschiedlichen Arbeitskreisen zusammengeführt und notwendige Grundsatzentscheidungen getroffen bzw. für das Steuerungsgremium und die politischen Entscheidungsgremien vorbereitet.
Zu behandeln sind alle wesentlichen Themen, insbesondere:
a) Information über den aktuellen Projektstand (baulich, finanziell)
b) Information über die Entwicklung der Ausstellungs-, Museums- und Betriebskonzeption (inklusive der Marketing- und Kommunikationsstrategie sowie der Abstimmung mit den thematisch relevanten Museen der Stadt und des LVR)
c) Ergebnisse der Grabungstätigkeit
d) Entwicklung der Investitions-, Unterhalts- und Betriebskosten
e) Ausstattungs- und Einrichtungsplanung
f) Organisations- und Personalentscheidungen

Den Vorsitz des Lenkungskreises nehmen der LVR und die Stadt Köln im Wechsel wahr.
Der LVR übernimmt die Gesamtsteuerung des Projekts. Hierzu übergibt die Stadt Köln dem LVR die vollständigen Materialien zur Grabungsdokumentation. Seitens des LVR wird eine Projektleitung eingesetzt.
Die Erstellung (Fortführung) eines Museumskonzeptes wird in Federführung des LVR fortgesetzt.
Die Baumaßnahme wird durch die Stadt Köln durchgeführt und verantwortet. Die bauliche Planung erfolgt in Abstimmung mit dem LVR (unter Beteiligung von Kulturdezernat und Liegenschaftsdezernat, auch im Bauherren-Jour fixe) unter Berücksichtigung der vorgesehenen Museumskonzeption, der Baustandards, der Nachhaltigkeit und der Folgekosten.

5.    Arbeitsgruppe Wissenschaftlicher Befund
Die Arbeitsgruppe „Wissenschaftlicher Befund/Konzeptentwicklung“ nimmt ihre Arbeit unter Leitung des LVR unmitt elbar auf.

Begründung:
Begründung erfolgt mündlich.
Unterschriften:
Thomas Böll
Ralf Klemm
Hans-Otto Runkler
Anlagen:
  • Keine Anlagen vorhanden