LVIS Recherche - Niederschrift
12. Landschaftsversammlung 2004-2009
Niederschrift
über die 11. Sitzung des Gesundheitsausschusses
am 29.09.2006 in Köln, Landeshaus
- öffentlicher Teil -
Anwesend vom Ausschuss:
CDU
Bündgens, Willi
Ensmann, Bernhard (für Schiefer)
Herbrecht, Wilhelm
Hohl, Peter (für Eckenbach)
Holländer, Hildburg
Kölzer, Martha Helene
Loepp, Helga
Meies, Fritz
Nabbefeld, Michael (für Heidrich)
Serafim, Eugen
SPD
Benninghaus, Walburga
Berten, Monika
Holzhauer, Albert
Latak, Helmut
Dr. Rolle, Jürgen
Schnitzler, Stephan
Schulz, Margret
Wiesemann, Karin
Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Asch, Andrea Ursula (Vorsitzende)
Peil, Stefan
FDP
Daniel, Sven (für Dr. Schreiber)
Runkler, Hans-Otto (für Paßmann)
Verwaltung:
Althoff, Leiter des Amtes für Gebäude- und Liegenschaftsmanagement (zu TOP 3 + 4)
van Brederode, Leiter des Amtes für Planung und Förderung
Freund, Leiter des Maßregelvollzugsamtes
Groeters (Protokoll)
Heister, Leiter des Amtes für Kliniken
Hesse, Stabsstelle im Dezernat Gesundheit, Heilpädagogische Netzwerke
Kukla, Landesrat Dezernat Gesundheit, Heilpädagogische Netzwerke
Dr. Leidinger, Stabsstelle im Dezernat Gesundheit, Heilpädagogische Netzwerke

T a g e s o r d n u n g

 

Öffentliche Sitzung
Beratungsgrundlage
1.
Anerkennung der Tagesordnung

 

2.
Niederschrift über die 10. Sitzung vom 18.08.2006

 

3.
Übersicht über die aktuelle PPP-Diskussion

 

4.
Realisierung von alternativen Finanzierungsmodellen bei der Investitionsfinanzierung in den Rheinischen Kliniken

 

5.
Qualitätsmanagement

 

5.1.
Entwicklungsstand Qualitätsmanagement in den Rheinischen Kliniken

 

5.2.
5 - Entwicklungsstand Qualitätsmanagement in den RK 12/1434/2

 

6.
Mitteilung der Verwaltung

 

7.
Verschiedenes

 

8.
Vorlagen zur Information

 

8.1.
Bericht der Vermittlungsstelle für Grenzfälle zwischen Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie der Jahre 2004/2005

 

Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsgrundlage
9.
Niederschrift über die 10. Sitzung vom 18.08.2006

 

10.
Vergabe eines Auftrags für die Beratung bei der organisatorischen Weiterentwicklung der Rheinischen Kliniken
12/1745

 

11.
Kinder- und Jugendpsychiatrie der Rheinischen Kliniken Viersen
hier: Schaffung einer Tagesklinik auf dem Gelände des Lukaskrankenhauses in Neuss
12/1778

 

12.
Anfragen
Ausbau forensischer Plätze
12/8 Bündnis 90/DIE GRÜNEN, FDP, SPD

 

13.
Mitteilung der Verwaltung

 

14.
Verschiedenes

 

Beginn der Sitzung:09:30 AM Uhr
Ende öffentlicher Teil:10:35 AM Uhr
Ende der Sitzung:11:05 AM Uhr
Vor Eintritt in die Tagesordnung begrüßt die Vorsitzende ganz herzlich die Mitglieder des Gesundheitsausschusses und die Verwaltung zu der heutigen Sitzung des Gesundheitsausschusses.



Öffentliche Sitzung

Punkt 1
Anerkennung der Tagesordnung

Die Vorsitzende schlägt vor, den als Tischvorlage verteilten Antrag Nr. 12/145 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP, SPD "5 - Entwicklungsstand Qualitätsmanagement in den RK 12/1434/2" als Tagesordnungspunkt 5.2 im öffentlichen Teil der Sitzung und die Anfrage Nr. 12/8 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP, SPD "Ausbau forensischer Plätze" als Tagesordnungspunkt 12 im nichtöffentlichen Teil der Sitzung zu beraten.

Der Gesundheitsausschuss stimmt dem zu.

Mit diesen Änderungen wird der Tagesordnung für die Sitzung des Gesundheitsausschusses am 29.09.2006 zugestimmt.


Punkt 2
Niederschrift über die 10. Sitzung vom 18.08.2006

Gegen den öffentlichen Teil der Niederschrift werden keine Einwendungen erhoben.


Punkt 3
Übersicht über die aktuelle PPP-Diskussion


Punkt 4
Realisierung von alternativen Finanzierungsmodellen bei der Investitionsfinanzierung in den Rheinischen Kliniken
Vorlage 12/1619/1

Die Vorsitzende schlägt wegen des engen fachlichen Zusammenhangs der beiden zu beratenden Tagesordnungspunkte vor, die beiden Tagesordnungspunkte gemeinsam zu behandeln.

Der Gesundheitsausschuss stimmt dem zu.

Herr Althoff berichtet über die Möglichkeiten der Realisierung von PPP-Projekten. Als Fazit führt Herr Althoff aus:

Für den Ersatzneubau der Aufnahmeklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in den Rheinischen Kliniken Viersen und die Errichtung einer Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Heinsberg für die Rheinischen Kliniken Viersen komme die Private Sector Participation Consult GmbH (PSPC) in ihrer von der Verwaltung beauftragten Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie für die Durchführung einer PPP-Ausschreibung in ihrem Zwischenbericht zu dem Ergebnis, dass grundsätzlich weder wirtschaftliche, politische oder juristische Sachverhalte einer möglichen Realisation des Projektes im Rahmen eines PPP entgegenstehen. Eine Bündelung der beiden Neubauprojekte innerhalb eines PPP-Projektes werde für notwendig erachtet, da anderenfalls für den Standort Heinsberg die Transaktionskosten sowohl auf öffentlicher als auch auf privater Seite die Höhe der möglichen Effizienzgewinne deutlich überschreiten würden. Damit wäre die separate PPP-Ausschreibung zwar noch für den Standort Viersen wirtschaftlich sinnvoll, für Heinsberg jedoch nicht mehr. Zurzeit werde der Wirtschaftlichkeitsvergleich durch die PSPC GmbH durchgeführt. Der Landschaftsverband Rheinland habe dem Unternehmen bereits die entsprechenden Zahlen geliefert, wenn die beiden Projekte durch den Landschaftsverband Rheinland in Eigenregie durchgeführt würden. Mit dem Ergebnis des entsprechenden Wirtschaftlichkeitsvergleichs werde Ende Oktober/Anfang November gerechnet.

Der Power-Point-Vortrag von Herrn Althoff ist als Anlage der Niederschrift beigefügt.

Die Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Althoff im Namen des Gesundheitsausschusses für den sehr informativen Vortrag, der nochmals die Chancen und Risiken von PPP-Projekten näher beleuchtet habe.

Herr Dr. Rolle bittet darum, die Ergebnisse des Wirtschaftlichkeitsvergleiches zeitnah im Krankenhausausschuss 3 und im Gesundheitsausschuss vorzustellen.

Auf Fragen von Herrn Peil, Herrn Herbrecht, Herrn Schnitzler, Herrn Runkler, Frau Wiesemann und Herrn Ensmann antwortet Herr Althoff:
Die Vorsitzende bittet darum, die Broschüre "Nachhaltiges Bauen" des Landschaftsverbandes Rheinland den Mitgliedern und stellvertretenden Mitgliedern des Gesundheitsausschusses zukommen zu lassen.

Herr Daniel führt aus, der Abschluss von PPP-Modellen ermögliche neue Dimensionen öffentlichen Verwaltungshandelns. Der Markt müsse genauestens beobachtet werden. Wegen der Notwendigkeit wirtschaftlichen Handelns müsse im Vorfeld auch genauestens überlegt werden, welche Standards tatsächlich benötigt würden und welche Standards nur "nice to have" seien. Um die Möglichkeiten von Finanzierungsmodellen am Markt beurteilen zu können, sei in der Verwaltung entsprechend qualifiziertes Personal erforderlich.

Der Bericht über die Realisierung von alternativen Finanzierungsmodellen bei der Investitionsfinanzierung in den Rheinischen Kliniken wird gemäß Vorlage Nr. 12/1619/1 zur Kenntnis genommen.


Punkt 5
Qualitätsmanagement


Punkt 5.1
Entwicklungsstand Qualitätsmanagement in den Rheinischen Kliniken
Vorlage 12/1434/2

Auf Frage von Frau Benninghaus antwortet Herr Kukla, im Projektlenkungsausschuss für das Qualitätsmanagement-Projekt seien folgende Mitglieder vertreten: Landesrat 8, Amtsleiter 81, Amtsleiter 82, Amtsleiter 84, ein Vertreter des Gesamtpersonalrates, ein Vertreter des örtlichen Personalrates, eine Vertreterin des Gleichstellungsamtes, vier ärztliche Direktorinnen bzw. Direktoren, drei Verwaltungsdirektoren bzw. -direktorinnen, drei Pflegedirektorinnen bzw. -direktoren, ein Vertreter aus dem KIS-Projekt und ein Vertreter aus der Projektleitung. Wichtig sei eine enge Zusammenarbeit mit dem KIS-Projekt.

Frau Benninghaus begrüßt die Ableitung und Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen aus den Patienten-Mitarbeiter-Befragungen. Besonders bedankt sie sich für die weitere politische Arbeit für die aufgelisteten Maßnahmen der einzelnen Kliniken, die sich aus den entsprechenden Patientenbefragungen und Mitarbeiterbefragungen aus den einzelnen Rheinischen Kliniken ergeben haben.

Die weitere Beratung wird auf die Sitzung des Gesundheitsausschusses am 24.11.2006 vertagt.


Punkt 5.2
5 - Entwicklungsstand Qualitätsmanagement in den RK 12/1434/2
Antrag 12/145 Bündnis 90/DIE GRÜNEN, FDP, SPD

Herr Peil begründet den Antrag Nr. 12/145 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP, SPD. Bei der Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements solle die Patientenorientierung ein besonderes Gewicht haben. Die Patientinnen und Patienten müssten optimale Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungschancen haben. Insbesondere seien dabei die Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund zu berücksichtigen. Darüber hinaus sei das Schnittstellenmanagement zu intensivieren. Dies gelte sowohl für mögliche Verlagerungen vom stationären in den teilstationären und ambulanten Bereich sowie auch unter dem Aspekt der Favorisierung von gemeindenahen Angeboten. Daneben müsse die Personalentwicklung gefördert werden, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zukunftsorientiert eingesetzt werden könnten. Bei den notwendigen und unvermeidbaren Rationalisierungen der Behandlungsprozesse sollen die Anforderungen der Patientinnen und Patienten an die medizinische Behandlung in den Mittelpunkt gestellt werden. Das Qualitätsmanagement könne hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.

Frau Benninghaus bittet, im dritten Satz des Beschlussvorschlages das Wort "besonderes" zu streichen. Das Qualitätsmanagement solle allen psychisch kranken Menschen Verbesserungen bringen.

Herr Herbrecht bittet vor dem Hintergrund, dass der Antrag Nr. 12/145 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP, SPD in der heutigen Sitzung als Tischvorlage vorgelegt worden sei, die Beschlussfassung auf die nächste Sitzung zu vertagen.

Die weitere Beratung und Beschlussfassung wird auf die Sitzung des Gesundheitsausschusses am 24.11.2006 vertagt.


Punkt 6
Mitteilung der Verwaltung

6.1

Herr Kukla weist auf die am 27.09.2006 stattgefundene Fachtagung zu der Thematik "Bürgerschaftliches Engagement im Sozialpsychiatrischen Zentrum" im Landschaftsverband Rheinland hin. Die Fachtagung habe gezeigt, dass das bürgerschaftliche Engagement für die Weiterentwicklung der Sozialpsychiatrische Zentren von großer Bedeutung sei. Sobald die Broschüre über die Fachtagung fertiggestellt sei, werde sie auch den Mitgliedern des Gesundheitsausschusses zur Verfügung gestellt.

6.2

Herr Kukla weist auf das ausgeteilte Flugblatt der Deutschen Krankenhausgesellschaft zur Gesundheitsreform hin. Sofern weitere Flugblätter benötigt würden, könnten diese bei Dezernat 8 angefordert werden. Neben der anstehenden Mehrwertsteuererhöhung und des Tarifabschlusses mit dem Marburger Bund kämen durch die Arbeitsentwürfe zur Gesundheitsreform existenzbedrohende Belastungen auf die Krankenhäuser zu. Die Veränderungsrate für 2007 für die alten Bundesländer sei mit 0,28 % festgelegt worden. Er bittet die Politikerinnen und Politiker, die örtlichen Bundestagsabgeordneten nochmals für die schwierigen und existenzbedrohenden Auswirkungen durch die geplante Gesundheitsreform zu sensibilisieren.

6.3

Herr Kukla informiert, Frau Kühn-Mengel, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten habe zugesagt, am 24.11.2006 einen Vortrag zu den Eckpunkten der Gesundheitsreform 2006 und ihren Auswirkungen auf die Belange psychisch erkrankter Menschen zu halten. Ebenso sei Herr Dr. Schmidl, Leiter der Psychosozialen Dienste in Wien, bereit, in der Sitzung des Gesundheitsausschuses am 24.11.2006 über die gemeindepsychiatrische Versorgung am Beispiel der Stadt Wien zu referieren.

6.4

Herr van Brederode informiert, wie bereits im Gesundheitsausschuss berichtet, habe das Land wegen der großen Abstimmungsschwierigkeiten zu den Eckwerten und Verfahrensvorschlägen zur Krankenhausplanung der Bildung einer kleinen Arbeitsgruppe bei der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen zugestimmt. Die Konstituierung der Arbeitsgruppe durch das Land sei letzten Monat erfolgt. In der Arbeitsgruppe vertreten seien der Landschaftsverband Rheinland, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, zwei Vertreter von Krankenhäusern freier Träger, ein Vertreter der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen und fünf Vertreter der Krankenkassen. Die erste Sitzung sei bereits im August gewesen und es sei vereinbart worden, dass alle offenen Fragen bis Ende November abschließend beraten werden sollen, so dass dann die Diskussion im Landesausschuss für Krankenhausplanung erfolgen könne. Es sei geplant, dass nächstes Jahr die regionalen Planungsverfahren auf der Grundlage der konsentierten Grundsätze und Eckwerte zum Krankenhausplanungsverfahren erfolgen können. In der Diskussion der ersten Sitzung hätten die fachlichen Argumente im Vordergrund gestanden. Folgendes konnte erreicht werden:

Der Gesundheitsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.


Punkt 7
Verschiedenes

Die nächste Sitzung des Gesundheitsausschusses findet am Freitag, 24.11.2006, 9.30 Uhr, in Köln, Landeshaus, statt.


Punkt 8
Vorlagen zur Information


Punkt 8.1
Bericht der Vermittlungsstelle für Grenzfälle zwischen Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie der Jahre 2004/2005
Vorlage 12/1609

Frau Wiesemann berichtet, in der Psychosozialen Umschau sei über die Angebote für Schulverweigerer an den Rheinischen Kliniken Essen berichtet worden. Es sei zu überlegen, ob diese Angebote auch auf andere Kommunen übertragbar seien. Sie bittet, dass Herr Prof. Dr. Hebebrand in einer der nächsten Sitzungen des Gesundheitsausschusses über die Angebote berichtet.

Die Vorsitzende schlägt vor, da bereits für die Sitzung des Gesundheitsausschusses am 24.11.2006 zwei Vorträge vorgesehen seien, Herrn Prof. Dr. Hebebrand für die übernächste Sitzung einzuladen. In dieser Sitzung solle gleichfalls die Vorlage Nr. 12/1609 behandelt werden, da es sich bei Schulverweigerern auch um Grenzfälle zwischen Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie handele.

Die Beratung wird auf die Sitzung des Gesundheitsausschusses am 22.01.2007 vertagt. In dieser Sitzung soll auch Herr Prof. Dr. Hebebrand über die Angebote für Schulverweigerer der Rheinischen Kliniken Essen berichten.


Köln, 30.10.2006
Die Vorsitzende


A s c h
Köln, 19.10.2006
Der Direktor des Landschaftsverbandes Rheinland
In Vertretung

K u k l a