LVIS Recherche - Niederschrift
13. Landschaftsversammlung 2009-2014
Niederschrift
über die 23. Sitzung des Krankenhausausschusses 2
am 17.09.2013 in Langenfeld
- öffentlicher Teil -
Anwesend vom Gremium:
CDU
Decker, Ruth
Sonntag, Ulrich für Dr. Elster, Ralph
Ensmann, Bernhard
Küpper, Heinz
Loepp, Helga
Schavier, Karl für Pantel, Sylvia
Rohde, Klaus
Jülich, Urban-Josef für Dr. Schlieben, Nils Helge
Stricker, Günter
Tondorf, Bernd
SPD
Bacher, Götz
Ciesla-Baier, Dietmar
Böll, Thomas für Hilbert, Petra
Kaske, Axel
Keil, Karl-Josef
Schmidt-Zadel, Regina
Schnitzler, Stephan
Zepuntke, Klaudia
Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Barion, Katrin
Peil, Stefan
Zsack-Möllmann, Martina Vorsitzende
FDP
Paßmann, Bernd
Dr. Strack-Zimmermann, Marie-Agnes
Wirtz, Robert
Die Linke.
Gabelmann, Sylvia
FREIE WÄHLER/DEINE FREUNDE
Rehse, Henning für Bender, Heinz
Verwaltung:
Heister, Joachim LVR-Fachbereichsleiter 81
Lüder, Klaus LVR-Fachbereichsleiter 82
Thewes, Stefan LVR-Fachbereichsleiter 83
Althoff, Detlef LVR-Fachbereichsleiter 24
Kuchenbecker, Andreas LVR-Akademie für seelische Gesundheit
LVR-Klinikum Düsseldorf - Kliniken der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Prof. Dr. Gaebel, Wolfgang Ärztlicher Direktor
Maas, Klemens Pflegedirektor
Heinlein, Joachim Kaufmännischer Direktor
LVR-Klinik Langenfeld
Muysers, Jutta Ärztliche Direktorin
Ludowisy-Dehl, Silke Pflegedirektorin
Höhmann, Holger Kaufmännischer Direktor
LVR-Klinik Köln
Prof. Dr. Gouzoulis-Mayfrank, E. Ärztliche Direktorin
Allisat, Frank Pflegedirektor
Schürmanns, Jörg Kaufmännischer Direktor
Schramm, Martina Schriftführerin
Zuhörer:
Foulon, Claudia LVR-Klinikum Düsseldorf
Kasten, Michael LVR-Klinikum Düsseldorf
Weuste, Knut Personalrat an der LVR-Klinik Langenfeld

T a g e s o r d n u n g

 

Öffentliche Sitzung
Beratungsgrundlage
1.
Anerkennung der Tagesordnung

 

2.
Niederschrift über die 22. Sitzung vom 02.07.2013

 

3.
Sachstandsbericht zur Nutzung des Informations- und Lernportals zur Adherence-Therapie (LVR-Akademie für seelische Gesundheit)

 

4.
Bericht über die Forschungsschwerpunkte der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am LVR-Klinikum Düsseldorf

 

5.
Bericht über die Revision der Klassifikation psychischer Störungen (DSM-5, ICD-11)

 

6.
Wirtschaftsplanentwürfe 2014 des LVR-Klinikverbundes

 

7.
LVR-Klinikum Düsseldorf:
Herrichtung von Haus 6 für Büronutzung und Seminarräume
13/3161

 

8.
Zwangsmaßnahmen in den LVR-Kliniken
hier: Fixierungen in den LVR-Kliniken

 

9.
KipE-Rheinland-Hilfen für Kinder psychisch erkrankter Eltern in neun Modellregionen:
Abschlussbericht

 

10.
Bericht über die Sponsoringleistungen an den Landschaftsverband Rheinland im Jahr 2012

 

11.
Anträge und Anfragen der Fraktionen

 

12.
Beschlusskontrolle

 

13.
Mitteilungen der Verwaltung

 

13.1.
LVR-Verbundzentrale

 

13.2.
Klinikvorstand LVR-Klinikum Düsseldorf

 

13.3.
Klinikvorstand LVR-Klinik Köln

 

13.4.
Klinikvorstand LVR-Klinik Langenfeld

 

14.
Verschiedenes

 

Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsgrundlage
15.
Niederschrift über die 22. Sitzung vom 02.07.2013

 

16.
Kauf eines bebauten Grundstückes in Solingen, Frankenstraße 31 b zur Errichtung einer Dependance für die LVR-Klinik Langenfeld
13/3101

 

17.
Baucontrollingbericht für die LVR-Kliniken Köln und Langenfeld und das LVR-Klinikum Düsseldorf
13/3131

 

18.
Aufwands- und Ertragsentwicklung im II. Quartal 2013

 

18.1.
II. Quartalsbericht 2013 des LVR-Klinikums Düsseldorf - Kliniken der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
13/3118

 

18.2.
II. Quartalsbericht 2013 der LVR-Klinik Köln
13/3150

 

18.3.
II. Quartalsbericht 2013 der LVR-Klinik Langenfeld
13/3130

 

19.
Übersicht über die Vergaben im II. Quartal 2013 mit einer Vergabesumme ab 10.000 €

 

19.1.
Vergabeübersicht über das II. Quartal 2013 des LVR-Klinikums Düsseldorf – Kliniken der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
13/3098

 

19.2.
Vergabeübersicht über das II. Quartal 2013 der LVR-Klinik Köln
13/3149

 

19.3.
Vergabeübersicht über das II. Quartal 2013 der LVR-Klinik Langenfeld
13/3116

 

19.4.
Vergabeübersicht über das II. Quartal 2013 des LVR-Fachbereiches 24 für die LVR-Kliniken Köln und Langenfeld und das LVR-Klinikum Düsseldorf
13/3059

 

20.
Auswirkungen des Maßregelvollzugs auf die Allgemeinpsychiatrie

 

21.
Anträge und Anfragen der Fraktionen

 

22.
Beschlusskontrolle

 

23.
Mitteilungen der Verwaltung

 

23.1.
LVR-Verbundzentrale

 

23.2.
Klinikvorstand LVR-Klinikum Düsseldorf

 

23.3.
Klinikvorstand LVR-Klinik Köln

 

23.4.
Klinikvorstand LVR-Klinik Langenfeld

 

24.
Verschiedenes

 

Beginn der Sitzung:10:00 AM Uhr
Ende öffentlicher Teil:12:15 PM Uhr
Ende nichtöffentlicher Teil:12:35 PM Uhr
Ende der Sitzung:12:35 PM Uhr
Die Vorsitzende begrüßt die Anwesenden nach der Sommerpause. Die Tagesordnung wird genehmigt und im Folgenden abgewickelt.



Öffentliche Sitzung

Punkt 1
Anerkennung der Tagesordnung

Die Tagesordnung wird einstimmig anerkannt.


Punkt 2
Niederschrift über die 22. Sitzung vom 02.07.2013

Die Niederschrift wird einstimmig genehmigt.


Punkt 3
Sachstandsbericht zur Nutzung des Informations- und Lernportals zur Adherence-Therapie (LVR-Akademie für seelische Gesundheit)
Vorlage 13/2969/1

Herr Kuchenbecker berichtet über den Sachstand zur Nutzung des Informations- und Lernportals zur Adherence-Therapie. Die Präsentation ist der Niederschrift als Anlage 1 beigefügt. Eine kurze Videosequenz eines Lehrfilms ergänzt seinen Vortrag.
Frau Schmidt-Zadel dankt ihm und hält dies für einen sehr guten Ansatz für die Arbeit in den Kliniken. Sie fragt, ob für die Durchführung mehr Personal benötigt werde und welche Berufsgruppen für die Durchführung der Therapie in Frage kämen. In der Vorlage sei zudem angegeben, dass die acht Module oft nicht durchgeführt werden könnten, da die Patientinnen und Patienten vorher bereits entlassen seien. In Zukunft werde bei Einführung des neuen Entgeltsystems PEPP möglicherweise noch weniger Zeit bis zur Entlassung vergehen. Sie fragt, ob dieses Modell dann überhaupt noch durchgeführt werden könne. Frau Loepp schließt sich an und bittet darum, dass ein erneuter Sachstandsbericht nach Einführung des PEPP durch die Krankenhäuser erfolgt. Herr Kuchenbecker teilt mit, dass es sich in der Regel um eine interdisziplinäre Therapie handele, das heißt, dass sowohl Pflegekräfte wie auch Ärztinnen und Ärzte und Psychologinnen und Psychologen diese Therapie anwenden können.
Hinsichtlich der acht Module ergänzt er, dass jedes Modul für sich auch einen therapeutischen Wert habe.
Frau Schmidt-Zadel fragt, ob dieses Programm nicht sehr gut als fester Bestandteil der Arbeit in den Tageskliniken geeignet sei. Frau Dr. Strack-Zimmermann bittet um Auskunft, inwieweit dieses Programm jetzt bereits und auch zukünftig in die Ausbildung einfließen könne. Herr Kuchenbecker sieht den Vorteil darin, dass es sich bei der Internet-Platform um ein zusätzliches Lernportal handelt, dass in die Ausbildung wie auch in die Fort- und Weiterbildung einfließen kann. Er hält die Tageskliniken für einen guten Ort für die Anwendung dieser Therapie. Es sei angedacht, Modellstationen und- bereiche zu finden, um es zu erproben und die Erfahrungen auszuwerten. Auch Tageskliniken seien dabei. Frau Gabelmann merkt an, dass sie sich die Frage stelle, wie beachtet werde, dass andere Behandlungsmethoden als Pharmakotherapie einen größeren Raum einnehmen können. Es mache den Eindruck, dass es nur darum gehe, die Compliance zu erhöhen. Herr Peil merkt an, dass es vielleicht eher um die Einstellung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehe, nämlich die Patientin oder den Patienten mit einzubeziehen und mittels dieser Methode eine Verständigung zu erreichen. Herr Kuchenbecker ergänzt, dass es um die kompletten therapeutischen Angebote gehe, dies könne man in dem Portal gut erkennen. Es sei auch durchaus so, dass es Lehrfilme gebe, deren Gesprächsergebnis ist, dass sich gemeinsam gegen eine Pharmakotherapie entschieden wird.

Der Sachstandsbericht zur Nutzung des Informations- und Lernportals zur Adherence-Therapie wird gemäß Vorlage Nr. 13/2969/1 zur Kenntnis genommen.


Punkt 4
Bericht über die Forschungsschwerpunkte der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am LVR-Klinikum Düsseldorf

Herr Prof. Dr. Gaebel berichtet über die Forschungsschwerpunkte der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am LVR-Klinikum Düsseldorf. Die Präsentation ist der Niederschrift als Anlage 2 beigefügt.
Die Vorsitzende dankt Herrn Prof. Dr. Gaebel für seinen Vortrag. Herr Peil schließt sich dem Dank an. Es sei sehr beeindruckend, wie umfangreich die Forschungen sind. Insbesondere die Versorgungsforschung sei interessant und habe eine besondere Bedeutung für die Weiterentwicklung der Psychiatrie. Frau Schmidt-Zadel bittet um Erläuterung zu der Thematik Psychotherapie bei Schizophrenie. Zudem bittet sie um einen Bericht zu den Ergebnissen der Versorgungsforschung, um in diesem Gremium zu diskutieren, welche Schlüsse hieraus für die Behandlung psychisch Kranker zu ziehen seien. Frau Gabelmann freut sich, dass Prävention einen Stellenwert hat. Sie bittet um Erläuterung der internet-basierten Psychotherapie und um Angaben, die wie Forschung finanziert werde. Herr Prof. Dr. Gaebel erklärt, dass die Hoffnung bestehe, dass auch weiterhin Eigenmittel für die Forschung zur Verfügung stehen werden. Das Klinikum sei gerade in Verhandlungen zu einem neuen Vertrag mit der Universität. Eine Finanzierung erfolge überwiegend über Drittmittel, zum Beispiel durch das Bundesministerium für Gesundheit, das Bundesministerium für Bildung und Forschung, zum Teil auch über Mittel der Pharmaindustrie. Zu der Frage von Frau Schmidt-Zadel erläutert er, dass sowohl Psychosen als auch Schizophrenie in Bezug auf Psychotherapie in der Vergangenheit eher stiefmütterlich behandelt worden seien. In Leitlinien zu der Behandlung dieser Erkrankungen werde diese Therapie immer nur sehr kurz abgehandelt, obwohl auch diese Patientengruppen auf Psychotherapie ansprechen. Viele Faktoren spielen hier eine Rolle, unter anderem auch die Fragen der personellen Ressourcen. Zu aktuellen Ergebnissen der Versorgungsforschung werde er dem Ausschuss gerne einen Artikel aus dem Ärzteblatt zukommen lassen.
Unter internet-basierter Psychotherapie sei in der Tat die Psychotherapie über das Internet zu verstehen. Die Erfahrungen mit dieser Therapie für spezielle Formen von Krankheiten seien sehr gut. Dies hänge damit zusammen, dass manche Menschen in der Beziehungsgestaltung zum Therapeuten Schwierigkeiten hätten, während sie mit einem Computer noch gut interagieren können. Sofern es um Verhaltensmodifikationen geht, könne der Patient diese über den Weg lernen, auch wenn der Computer sicher nicht den Therapeuten ersetze.
Frau Loepp lobt, dass die Vorträge der Tagesordnungspunkte 3-5 zeigen, welche Vielfalt und Möglichkeiten in der Weiterentwicklung der psychiatrischen Behandlung noch bestehen und ist überzeugt, dass die universitäre Forschung allen Kliniken des LVR zugute kommt.


Punkt 5
Bericht über die Revision der Klassifikation psychischer Störungen (DSM-5, ICD-11)

Herr Prof. Dr. Gaebel berichtet über die Revision der Klassifikationen psychischer Störungen, an der er mitgewirkt hat. Die Präsentation ist der Niederschrift als Anlage 3 beigefügt. Frau Dr. Strack-Zimmermann dankt für den Vortrag. Sie habe die Medienberichterstattung wahrgenommen und ebenfalls befürchtet, dass eine Pathologisierung der Gesellschaft erfolge. Die Auseinandersetzung mit dem Thema sei sehr spannend. Sie halte es aber für wichtig, diese Entwicklung wohlwollend kritisch zu begleiten. Frau Gabelmann greift die Rolle der Pharmaindustrie auf und stellt die Frage, wie weit der Einfluss der Pharmaindustrie in diese Entscheidungsprozesse reiche. Auch die WHO zum Beispiel sei bei Weitem nicht mehr nur ein neutrales Gremium, auch hier gebe es viele Abhängigkeiten zur Pharma-Industrie. Herr Prof. Dr. Gaebel stimmt Frau Dr. Strack-Zimmermann bezüglich ihrer Haltung zu. Sicherlich bestünden Abhängigkeiten und mögliche Interessenskonflikte, es sei wichtig, transparent damit umzugehen. Interessenskonflikte hätte zudem jeder, sei es nun in der Politik, im Beruf oder in anderer Hinsicht. Die Sensibilität für dieses Thema wachse jedoch und dies sei entscheidend. Die Vorsitzende dankt für den interessanten Vortrag.


Punkt 6
Wirtschaftsplanentwürfe 2014 des LVR-Klinikverbundes
Vorlage 13/3077

Der Ausschuss betrachtet die Vorlage als eingebracht.

Die weitere Beratung und Beschlussfassung wird auf die nächste Sitzung des Krankenhausausschusses 2 vertagt.


Punkt 7
LVR-Klinikum Düsseldorf:
Herrichtung von Haus 6 für Büronutzung und Seminarräume
Vorlage 13/3161

Herr Ciesla-Baier teilt die Zustimmung mit.

Der Beschluss erfolgt einstimmig.

Der Krankenhausausschuss 2 stimmt gemäß Vorlage Nr. 13/3161 der Herrichtung von Haus 6 für Büronutzung und Seminarräume dem Grunde nach zu und beauftragt die Verwaltung mit der Planung.


Punkt 8
Zwangsmaßnahmen in den LVR-Kliniken
hier: Fixierungen in den LVR-Kliniken
Vorlage 13/3151

Frau Schmidt-Zadel freut sich über den Rückgang der Fixierungszahlen. Sie bittet um Erläuterung der Unterschiedlichkeit der Zahlen der einzelnen Kliniken. Zudem fragt sie nach dem Einfluss auf die Zwangsmedikation. Frau Loepp schließt sich an und vermutet vielfache Gründe für den Rückgang der Zahlen, sicherlich spielten die Personalausstattung, die vereinheitlichten Parameter, die Sitzwachen und auch neue Räumlichkeiten eine Rolle. Frau Gabelmann befürchtet, dass mit Einführung des neuen Entgeltsystems die Zahlen von Fixierungen und Zwangsmedikationen steigen werden. Sie regt an, darüber zu sprechen, wie der LVR sich noch einmal zu PEPP positionieren könne. Herr Peil merkt an, dass die Bemühungen der Kliniken erfolgreich gewesen seien und hofft, dass die Anstöße aus der Politik auch ihren Beitrag dazu geleistet haben. Die Befürchtungen zu PEPP teile er. Herr Passmann erinnert an eine Anordnung von Herrn Voigtsberger zu einheitlichen Regelungen für die Kliniken bezüglich Fixierungen und fragt, ob diese noch gültig seien.
Frau Dr. Strack-Zimmermann fragt, ob unter anderem die Einführung des Nacht-Cafés in Langenfeld zu diesem deutlichen Rückgang geführt habe. Außerdem erinnert sie daran, dass hier auch an den Schutz des Personals zu denken ist.
Herr Heister bemerkt, dass diese Ergebnisse sich im Bundesdurchschnitt durchaus sehen lassen können, auch wenn dies nicht bedeute, dass nicht noch eine weitere Reduzierung möglich sei. Mit jeder Klinik seien individuell Zielvereinbarungen zur Reduzierung von Fixierungszahlen getroffen worden. Sicherlich trügen auch Maßnahmen wie das Nacht-Café zur Reduzierung bei. Auch Deeskalationsmaßnahmen und deren Schulungen (Heinzmann-Modell) hätten ihren Beitrag dazu geleistet. Er ergänzt, dass zukünftig auch durch das KIS Auswertungen zu Zwangsmedikationen erfolgen können. Im Jahre 2014 solle zudem eine Fokus-Tagung zum Thema Zwangsmaßnahmen stattfinden.
Frau Muysers schildert für Langenfeld, dass es wichtig sei, die Fixierungssituationen zu analysieren. Gut ausgebildetes Personal sowie andere Maßnahmen wie Nacht-Cafe, Niederflurbetten und Deeskalationsschulungen hätten sicherlich zu der Reduzierung beigetragen. Zum Thema Zwangsmedikation schildert sie, dass diese seit den gesetzlichen Änderungen nur in ganz engen rechtlichen Grenzen möglich sei.
Frau Prof. Dr. Gouzoulis-Mayfrank erläutert, dass die Gründe für die Unterschiedlichkeit der Zahlen sicher komplex seien. Es gelinge bereits gut, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Thema zu sensibilisieren und in den letzten Jahren sei auch in Köln eine deutliche Reduzierung erfolgt. In der Gerontopsychiatrie hänge die Reduzierung der Fixierungszahlen mit der Anschaffung der Niederflurbetten, der verbesserten Personalsituation und der Einführung der Sitzwachen zusammen. Auf den allgemein-psychiatrischen Stationen sei dies nicht so deutlich zu sehen. Eine weitere Maßnahme seien Schulungen im Bereich der Aufnahme und auf den geschützten Stationen in einer Gesprächs- und Haltetechnik (Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg). Im Anschluss werden diese Bereiche mit den ungeschulten Bereichen verglichen. Es sei leider so, dass mit diesen Bemühungen eine kritische Zunahme an angespannten Situationen und Übergriffen auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einher gehe. Die Herausforderung sei, dieses Spannungsverhältnis auszugleichen. Herr Allisat ergänzt dazu, dass es in Köln auch ein Nacht-Café gebe und zu bedenken sei, dass Köln - Chorweiler als Versorgungsbereich hinzugekommen ist. Herr Maas ergänzt für Düsseldorf, dass auch hier ein Schlaf-Wach-Bereich, analog dem Nacht-Café, in der Gerontopsychiatrie vorgehalten werde. Das Konzept stelle er gerne zur Verfügung. Frau Gabelmann fragt, ob es einen Austausch zwischen Köln und Langenfeld hinsichtlicher der Deeskalationsmethoden gebe und nicht ausgeschlossen sei, ggfs. aufgrund der Evaluationsergebnisse die Langenfelder Methode anzuwenden. Frau Prof. Dr. Gouzoulis-Mayfrank bestätigt, dass es einen Austausch und auch Arbeitskreise gebe, in denen die weiteren Richtungen festgelegt werden.

Der Bericht zu den Zwangsmaßnahmen in den LVR-Kliniken wird gemäß Vorlage Nr. 13/3151 zur Kenntnis genommen.


Punkt 9
KipE-Rheinland-Hilfen für Kinder psychisch erkrankter Eltern in neun Modellregionen:
Abschlussbericht
Vorlage 13/3119

Herr Ciesla-Baier freut sich über den Abschlussbericht. Er mache sich jedoch Sorgen, dass die Finanzierung ausläuft. Hier müsse die Politik eingreifen. Herr Rehse schließt sich dem an. Der Bericht sei unvollendet, da nicht klar sei, wie es weiter gehe. Er erwarte, dass die Finanzierung im Rahmen der Haushaltsplanberatungen von der Verwaltung noch sichergestellt wird. Frau Gabelmann schließt sich zu den Fragen zur Finanzierung und zur Perspektive an. Sie fragt darüber hinaus, ob es nicht noch Möglichkeiten gebe, eine Gesetzesinitiative anzustreben. Frau Dr. Strack-Zimmermann fällt auf, dass stark mit den Jugendämtern kooperiert wird. Sie fragt, wie es mit den Schulen und Kindertagesstätten sei. Frau Loepp findet den Bericht positiv. Es fehle jedoch an der Planungssicherheit und Konzeption für die Zukunft. Herr Tondorf erinnert, dass der Verlängerungsantrag bestätigt wurde und die Schwierigkeit darin liege, dass man sich nicht einig sei, wer die Kosten trage. Die SPZ scheinen ein wichtiger Faktor zu sein. Sollte man es nur den Jugendämtern auferlegen, sei zu befürchten, dass diese dies ablehnen und ihre Kooperationsbereitschaft verlieren. Herr Peil freut sich über den Bericht und dass bei einigen Kommunen erreicht wurde, dass sie die Finanzierung übernehmen. Ein interessanter Ansatz sei, Multiplikatoren in Schulen und Kindertagesstätten mit einzubeziehen. Herr Heister berichtet, dass das Dezernat 8 die Verlängerung der Finanzierung umgesetzt habe. Bezüglich der weiteren Finanzierung über das Jahr 2013 hinaus habe es interne Abstimmungsprobleme gegeben. Er teilt mit, dass Frau Wenzel-Jankowski darüber am Freitag im Gesundheitsausschuss berichten wird. Es habe Initiativen gegeben, gesetzliche Regelungen anzustreben. Diese seien bisher gescheitert.

Der Abschlussbericht über die Förderung von Hilfen für Kinder psychisch erkrankter Eltern in neun Modellregionen - KipE-Rheinland - wird gemäß Vorlage Nr. 13/3119 zur Kenntnis genommen.


Punkt 10
Bericht über die Sponsoringleistungen an den Landschaftsverband Rheinland im Jahr 2012
Vorlage 13/2957/1

Der Bericht über die Sponsoringleistungen an den Landschaftsverband Rheinland im Jahr 2012 gemäß Vorlage 13/2957/1 wird zur Kenntnis genommen.


Punkt 11
Anträge und Anfragen der Fraktionen

Es liegen keine Anträge und Anfragen der Fraktionen vor.


Punkt 12
Beschlusskontrolle

Frau Dr. Strack-Zimmermann erinnert an die Anfrage bezüglich der Aufwandsentschädigungen für die Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Die Anfrage aus dem Ausschuss sei nun sieben Monate her. Herr Heister erläutert kurz die Ampelsystematik der Beschlusskontrolle. Zur Anfrage erläutert er, dass es bereits einen Entwurf gebe. Die Vorlage werde in die nächste Sitzungsrunde eingebracht.


Punkt 13
Mitteilungen der Verwaltung


Punkt 13.1
LVR-Verbundzentrale

Keine Mitteilungen.


Punkt 13.2
Klinikvorstand LVR-Klinikum Düsseldorf

Keine Mitteilungen.


Punkt 13.3
Klinikvorstand LVR-Klinik Köln

Herr Allisat weist auf die Einladung zur Kölner Fachtagung am 6.11.2013 hin.


Punkt 13.4
Klinikvorstand LVR-Klinik Langenfeld

Keine Mitteilungen.


Punkt 14
Verschiedenes

Frau Loepp bittet um Mitteilung, wann seitens der Verwaltung ein Bericht über den Planungsabschluss der noch offenen Maßnahmen aus dem 492-Millionen-Programm eingebracht werden wird. Herr Thewes schildert, dass es sich bei den noch nicht in Planung befindlichen Maßnahmen in der Regel um neue Tageskliniken oder Dependancen handele und hierfür erst die regionalen Planungsverfahren eingeleitet werden müssten.
Frau Schmidt-Zadel weist auf die Kölner Woche für seelische Gesundheit hin und wünscht sich, dass dies auch in anderen Regionen stattfindet.


Solingen, 31.10.2013

Die Vorsitzende




Z s a c k - M ö l l m a n n
Langenfeld, 20.10.2013

Für den Vorstand

Vorsitzender des Vorstands



H ö h m a n n