LVIS Recherche - Niederschrift
13. Landschaftsversammlung 2009-2014
Niederschrift
über die 15. Sitzung des Kulturausschusses
am 07.03.2012 in Köln, Landeshaus
- öffentlicher Teil -
Anwesend vom Gremium: | | CDU | |
Jülich, Urban-Josef | für Dr. Elster, Ralph bis 11:20 |
Hemkens, Wolfgang | |
Lohe, Hans-Georg | ab 09:50 |
Overmans M.A., Christiane | |
Prof. Patt, Dieter | |
Prof. Dr. Peters, Leo | |
Solf, Michael-Ezzo (MdL) | bis 11:00 |
Thiel-Hedderich, Angelika | bis 12:00 |
Tschepe, Heidemarie | bis 12:05 |
Verweyen, Inge | |
SPD | |
Bröker M.A., Jens | |
Mahler, Ursula | |
Nottebohm, Doris | bis 11:20 |
Bosbach Wolfgang | für Ott, Jochen (MdL) |
Prof. Dr. Rolle, Jürgen | bis 11:20 |
Schulz, Ursula | |
Wietelmann, Margarete | |
Prof. Dr. Wilhelm, Jürgen | bis 12:05 |
Bündnis 90/DIE GRÜNEN | |
Beisenherz-Galas, Renate | |
Beu, Rolf Gerd | ab 10:15 |
Gormanns, Karl | |
FDP | |
Pohl, Mark Stephen | |
Runkler, Hans-Otto | Vorsitzender |
Wallutat, Philipp | |
Die Linke. | |
Gabriel, Joachim Günther | |
FREIE WÄHLER/DEINE FREUNDE | |
Zimmermann, Thor-Geir | |
Verwaltung: | | Karabaic, Milena | LVR-Dezernentin Kultur und Umwelt |
Dr. Sommer, Achim | Max Ernst Museum Brühl des LVR |
Dr. Uelsberg, Gabriele | LVR-LandesMuseum Bonn |
Prof. Dr. Kunow, Jürgen | LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland |
Dr. Kühn, Norbert | LVR-Fachbereich Kultur |
Martini, Thilo | LVR-Fachbereich Kultur |
Türnich, Ruth | LVR-Fachbereich Kultur |
Schleiermacher, Karl-Heinz | LVR-Fachbereich Kultur |
Stölting, Thomas | LVR-Gebäude- und Liegenschaftsmanagement |
Kessing, Ulrike | Strategische Zielplanung, Prozessmanagement, |
| Strategische Steuerungsunterstützung |
Ströter, Birgit | LVR-Fachbereich Kommunikation |
Colligs, Julia | LVR-Fachbereich Kommunikation |
Bortlisz-Dickhoff, Johannes | Stiftung Max Ernst |
Konovaloff, Réka | Protokoll, LVR-Fachbereich Kultur |
T a g e s o r d n u n g
Öffentliche Sitzung
Beratungsgrundlage
1.
Anerkennung der Tagesordnung
2.
Niederschrift über die 14. Sitzung vom 18.01.2012
4.
LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland und LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum, Abtei Brauweiler;
Sanierung des Abwassersystems
hier: Vorstellung der Planung und der Kosten
5.
Neue digitale Museumszeitschrift: "rheinform. Informationen für die rheinischen Museen"
6.
Besucherstatistik und Erlöse aus Entgelten des Landschaftsverbandes Rheinland
7.
Berichterstattung zu Ausstellungen des LVR-LandesMuseums Bonn mit einem Kostenvolumen über 150.000 €
8.
Internationaler Kulturaustausch, Fortsetzung der Stipendien 2012/2013
9.
Inbetriebnahme der neuen Schülerherberge (SwiM) im LVR-Freilichtmuseum Lindlar
10.
Berufung eines Fachmitgliedes in den Ökologischen Beirat des LVR-Freilichtumuseums Kommern Rheinisches Landesmuseum für Volkskunde
11.
Fachtagung "Archäologie und Bodendenkmalpflege in der Rheinprovinz 1920 - 1945: Personen - Institutionen - Netzwerke" vom 14. - 16. Mai 2012 im Forum Vogelsang, Schleiden
12.
Stadt Land Fluss - Tage der Rheinischen Landschaft
13.
Wege der Jakobspilger im Rheinland:
Bericht über den aktuellen Projektstand und weitere Projektentwicklung
14.
Informationsreise des Kulturausschusses nach Krakau/Polen
15.
Berichte aus Netzwerken und Stiftungen durch die Verwaltung
16.1.
Ergänzungsantrag zu 13/1815:
Gemeinsame Museumskarte LVR und LWL
13/181 GRÜNE, FDP, SPD
17.
Mitteilungen der Verwaltung
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsgrundlage
19.
Stiftungsengagement des LVR; hier: Berichterstattung über die wirtschaftliche Situation sowie Aufgaben und Arbeit der Stiftung Max Ernst
20.
Niederschrift über die 14. Sitzung vom 18.01.2012
22.
Berichte aus Netzwerken und Stiftungen durch die Verwaltung
24.
Mitteilungen der Verwaltung
Beginn der Sitzung: | 09:30 AM Uhr |
Ende öffentlicher Teil: | 11:15 AM Uhr |
Ende der Sitzung: | 12:10 PM Uhr |
Öffentliche Sitzung
Punkt 1
Anerkennung der Tagesordnung
Herr Runkler begrüßt die Anwesenden.
Die Tagesordnung wird anerkannt.
Punkt 2
Niederschrift über die 14. Sitzung vom 18.01.2012
Gegen die Niederschrift über die 14. Sitzung des Kulturausschusses am 18.01.2012 werden keine Einwände erhoben.
Punkt 3
Beschlusskontrolle
Herr Runkler schlägt vor, auf die die Netzwerkprojekte betreffenden Punkte unter dem jeweils dafür vorgesehenen Tagesordnungspunkt einzugehen. Dies wird einstimmig angenommen. Die Beschlusskontrolle wird zur Kenntnis genommen.
Punkt 4
LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland und LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum, Abtei Brauweiler;
Sanierung des Abwassersystems
hier: Vorstellung der Planung und der Kosten
Vorlage 13/1937
Ohne Aussprache.
Der Kulturausschuss fasst einstimmig folgenden empfehlenden Beschluss:
"Der Planung und den Kosten in Höhe von 2.912.000 € für die Sanierung des Abwasersystems im LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland und LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum, Abtei Brauweiler wird zugestimmt. Die Verwaltung wird mit der Durchführung der Maßnahme beauftragt."
Punkt 5
Neue digitale Museumszeitschrift: "rheinform. Informationen für die rheinischen Museen"
Vorlage 13/1923
Herr Runkler begrüßt Frau Türnich und Herrn Martini zu dem Thema. Einführend berichtet Frau Türnich anhand einer PowerPointPräsenation (s. Anlage). "rheinform. Informationen für die rheinischen Museen" gehe aus der Zeitschrift "Informationen für die rheinischen Museen" hervor, die von 1996 - 2007 durch das damalige Rheinische Archiv- und Museumsamt in Papierform publiziert wurde. Da die LVR-Museumsberatung im Zuge einer Umstrukturierung nun an den LVR-Fachbereich Kultur angegliedert sei, werde die Publikation, nun in neuer digitaler Form, nach fünf Jahren Pause von dort aus betreut. Die erste Auflage sei im Februar 2012 versendet worden - bisher gebe es 649 Abonnentinnen und Abonnenten sowie 439 Eintragungen für den Newsletter. Neben den Merkmalen z. B. der Langzeitarchivierbarkeit und Barrierefreiheit habe die Verbreitung in digitaler Form u. a. auch den Vorteil, dass neue Zielgruppen erschlossen würden - so sei die Zeitschrift auch auf Tablets-PCs verfügbar und damit mobil nutzbar. Artikel seien grundsätzlich mit den entsprechenden Web-Links, z. B. zu den einzelnen Museen, ausgestattet. Zukünftig seien weitere Medienintegrationen geplant, so dass auch Film- und Tondokumente aufrufbar seien. Bei einer von der LVR-Museumsberatung bei vergleichbaren Anbietern durchgeführten bundesweiten Umfrage wurde festgestellt, dass es kein vergleichbares Produkt gebe, welches auf digitalem Wege verbreitet würde. Herr Martini erklärt ergänzend zunächst die Begrifflichkeiten der Rubriken, welche sich grundsätzlich am Titel orientieren und führt den Anwesenden die Zeitschrift mit den entsprechenden Möglichkeiten der interaktiven Navigation vor. Die Publikation solle zweimal jährlich erscheinen - dazu werde eine begleitende Internetseite entwickelt. Langfristig soll die digitale Zeitschrift zu einem weitestgehend barrierefreien Online-Journal ausgebaut werden, welches über die Nationalbibliothek langzeitarchivierbar sei. Weitere Vorteile dieser Online-Präsentation sei eine weitestgehende Skalierbarkeit für alle mobilen Endgeräte, wie z. B. Smartphones, die Möglichkeit der tagesaktuellen Information, die derzeit nur im Rahmen des Newsletters per Mail erfolge, sowie der interaktive Austausch mit den Nutzerinnen und Nutzern über ein entsprechendes Forum.
Herr Prof. Dr. Peters lobt die Idee und hebt die Professionalität der Beteiligten hervor. Herr Gormanns schließt sich dem an und bedankt sich für die Vorstellung durch Herrn Martini und Frau Türnich. Er gehe davon aus, dass die "Vorreiterrolle" des LVR sicher durch andere Institutionen - wie in der Vergangenheit bereits in Bezug auf andere Projekte geschehen - übernommen werde. Auch Herr Zimmermann bedankt sich für die Vorstellung und Umsetzung des Projektes. Er fragt an, ob die bisher veranschlagten Mittel sowie das Personal für die redaktionelle Betreuung für die vorgestellte Projektweiterentwicklung zu einem Online-Journal auch zukünftig ausreichen würden. Herr Martini erwidert, dass für die geplanten Erweiterungen noch keine Kalkulation vorläge und somit eine Abschätzung schwierig sei. Er weist weiter darauf hin, dass ein Großteil der Aufwendungen durch die Einsparungen der Druck- und Portokosten beglichen werden könnte.
Frau Tschepe lobt die Anwenderfreundlichkeit und bittet, die Mitglieder sowie Stellvertreterinnen und Stellvertreter des Kulturausschusses als Abonnenten in den Verteiler für die digitale Zeitschrift sowie des Newsletters aufzunehmen.
Abschließend bedanken sich Frau Schulz und Herr Runkler für die Präsentation sowie das Engagement, die neue digitale Museumszeitschrift des LVR in der kulturellen Landschaft im Rheinland zu etablieren.
Der Kulturausschuss nimmt die Vorstellung der neuen digitalen Museumszeitschrift: "rheinform. Informationen für die rheinischen Museen" des LVR-Fachbereichs Kultur zur Kenntnis.
Punkt 6
Besucherstatistik und Erlöse aus Entgelten des Landschaftsverbandes Rheinland
Vorlage 13/1895
Frau Verweyen hebt zu Beginn die Abweichungen zwischen den zahlenden Besucherinnen und Besuchern sowie der Gesamtbesucherzahl hervor. Sie bittet die Verwaltung herauszustellen, welchen Kostenaufwand der Beschluss, den Zutritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in den LVR-Museen kostenfrei zu gestalten, ausmache. Herr Pohl fragt in diesem Zusammenhang an, ob es herauszufinden sei, in welchem LVR-Museum besonders viele LVR-Museumskarten gekauft würden bzw. wo der freie Eintritt mit der Karte besonders genutzt werde. Herr Gormanns bittet für die nächste Auflage der Vorlage um eine Ausweitung der Statistik, welche die Entwicklung seit 2010 jährlich bzw. halbjährlich darstelle. Er merkt weiter an, dass in den LWL-Museen die Gültigkeit der Museumskarte unabhängig vom Kauf sei und sich am Datum der ersten Nutzung orientiere. Falls dies auch beim LVR der Fall sei, wird vorgeschlagen, dies entsprechend zu kommunizieren. Herr Gabriel bittet um Erläuterung des Rückgangs der Besucherzahlen des LVR-Industriemuseums Oberhausen um ca. 22%, bei gleichzeitigem Anstieg des Wertes der zahlenden Besucherinnen und Besucher. Herr Zimmermann bittet, künftig die Spalte mit der Darstellung der Gesamteinnahmen des Vorjahres nach Eintrittsentgelten und zusätzlichen Erlösen zu differenzieren. Abschließend bittet er um Erläuterung des Rückganges der Gesamterlöse beim LVR-LandesMuseum Bonn sowie beim Max Ernst Museum Brühl des LVR.
Unter Bezugnahme auf die vorherige Diskussion merkt Frau Karabaic zunächst an, dass auf Grundlage einer Generalstatistik des Institutes für Museumskunde in Berlin grundsätzlich ein - wenn auch geringer - Anstieg der Besucherzahlen ausgewiesen werde. Weiter zeige die Erhebung, dass über 68% der ca. 6.000 Museen in Deutschland bis zu maximal 10.000 Besucherinnen und Besucher jährlich zu verzeichnen hätten. Zu erwähnen sei, dass u. a. das LVR-RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten unter den 16 bundesweiten Museen mit mehr als 500.000 Besucherinnen und Besuchern rangiere. Der langsame, jedoch stetige Anstieg sei auch für die LVR-Museen grundsätzlich nachweisbar. Gemäß einer, im Vorfeld der Beschlussfassung des freien Eintrittes für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in den LVR-Museen erhobenen Schätzung, betrage der Erlösausfall für die Dauerausstellungen ca. 300.000 € - 350.000 € jährlich. Dieser Wert, der sich nach ersten Erhebungen voraussichtlich auch bestätigen werde, entwickle sich jedoch sehr differenziert zwischen den einzelnen Häusern und variiere jährlich. Sie weist darauf hin, dass für bestimmte Sonderausstellungen von Besucherinnen und Besuchern Sondereintritt erhoben werde und so z. B. auch die Häufigkeit der gezeigten Sonderausstellungen als Parameter für die unterschiedlichen Werte der einzelnen Häuser herangezogen werden müsste. Zu berücksichtigen seien außerdem die gegebenen Infrastrukturen: So habe das LVR-Industriemuseum bzw. das LVR-LandesMuseum Bonn ein Maximum an Ausnutzung der gegebenen Räumlichkeiten - dies sei jedoch in anderen Häusern oft bereits wegen der begrenzteren Möglichkeiten nicht realisierbar. Die Parameter für die Entwicklung der Besucherzahlen sowie Umsätze seien somit von Standort zu Standort sehr verschieden und variabel. Die Daten bezüglich der Erhebung in Bezug auf die LVR-Museumskarte müssten zunächst von der RheinlandKultur GmbH geliefert werden. Derzeit seien etwa 3.500 Karten im Umlauf.
Herr Runkler fasst zusammen, dass die Anregungen bezüglich der tabellarischen Darstellung bzw. der Ergänzung der Daten durch weitere Werte fortwährend in realisierbarem Maße Berücksichtigung fänden. Herr Prof. Patt macht deutlich, dass aus den vorgelegten Statistiken auch Konsequenzen gezogen werden sollten. Er verweist auf den im Landschaftsausschuss vorgestellten Vorbericht der Gemeindeprüfungsanstalt, der sich u. a. mit dem Thema der Museumsstandorte des LVR beschäftige und mit dem sich in kürze auseinander zu setzen sei. Herr Runkler weist darauf hin, dass der Zeitpunkt der Einbringung des Endberichtes in den Kulturausschuss nach wie vor nicht bekannt sei. Auch die gleichzeitige Übersicht der Entwicklung der Kulturaufwendungen von LVR und LWL werde sicherlich zur weiteren Gewichtung herangezogen.
Der Kulturausschuss nimmt die Besucherstatistik und die Statistik der Erlöse 2011 für die Museen des Landschaftsverbandes Rheinland gemäß Vorlage Nr. 13/1895 zur Kenntnis.
Punkt 7
Berichterstattung zu Ausstellungen des LVR-LandesMuseums Bonn mit einem Kostenvolumen über 150.000 €
Vorlage 13/1870
Laut Herrn Prof. Patt zeigt die Vorlage deutlich die Kompetenzen des LVR-LandesMuseums Bonn auf. Die internationale Anerkennung des Hauses sollte seiner Ansicht nach noch mehr in die Öffentlichkeit getragen werden. Frau Overmans schlägt vor, die dargestellten Highlights konzeptionell in die übrigen Themen, die das Rheinland bzw. die Region behandeln, einzuordnen. Herr Prof. Dr. Wilhelm macht deutlich, dass die internationalen Tätigkeiten des LVR-LandesMuseums immer sehr erfolgreich seien. Er berichtet, dass zur Eröffnung der Ausstellung "Steppenkrieger. Reiternomaden des 6. - 9. Jahrhunderts in der Mongolei" zwischen 700 und 800 Besucherinnen und Besucher anwesend gewesen seien. Die Netzwerkverbindungen des Museums seien unverzichtbar - durch die Kooperationen mit anderen nationalen wie auch internationalen kunsthistorischen Museen würden nicht nur Kosten gespart, sondern auch wichtige synergetische wissenschaftliche Erfolge erzielt und bemerkenswerte wissenschaftliche Publikationen hervorgebracht. Neben der Pflege der rheinischen Themen, seien demnach diese internationalen Projekte besonders zu begrüßen.
Frau Dr. Uelsberg berichtet, dass sich die Ausstellung "Steppenkrieger" in eine lange Tradition des Hauses einreihe: Als im Jahr 2008 die Grabfunde gemacht wurden, seien die Mongolen nicht in der Lage gewesen, diese sachgerecht zu bergen bzw. entsprechend aufzubereiten und wissenschaftlich zu erforschen. Durch die Kooperation mit der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Restaurierungsabteilung des LVR-LandesMuseums sei mit Unterstützung der Gerda Henkel-Stiftung die entsprechende Aufbereitung innerhalb von drei Jahren möglich gewesen. Sie unterstreicht, dass der LVR mit seinen Restaurierungs- und Wissenschaftseinrichtungen ein "Global Player" sei. Abschließend zur Ausstellung wird berichtet, dass die erwarteten Besucherzahlen mit insgesamt 16.000 Besucherinnen und Besuchern bereits übertroffen worden seien und dass es insgesamt - auch überregional - eine sehr gute Presseresonanz gebe. Die nächste große Ausstellung werde "High Tech Römer". Hier werde in Kooperation mit den Niederlanden und Belgien das Ingenieurwissen der Römer aufgezeigt. Daneben würden - neben den "Szene Rheinland" Ausstellungen - eine ganze Reihe interessanter Fotoausstellungen, wie z. B. das Werk von Hugo Schmölz oder Elger Esser, im Rahmen des Rheinischen Kunstpreises des Rhein-Sieg-Kreises, gezeigt.
Herr Gormanns bedankt sich für die Ausführungen und weist darauf hin, dass es einen sehr guten begleitenden Ausstellungskatalog gebe.
Der Bericht über den Sachstand der Ausstellungen wird gemäß Vorlage Nr. 13/1870 zur Kenntnis genommen.
Punkt 8
Internationaler Kulturaustausch, Fortsetzung der Stipendien 2012/2013
Vorlage 13/1416/1
Frau Dr. Uelsberg führt einleitend in die Vorlage ein: Der in den Jahren 2010/2011 erfolgte Austausch mit Studierenden aus Krakau sei grundsätzlich sehr erfolgreich verlaufen, habe aber auch aufgezeigt, dass die Vergleichbarkeit der Studiengänge - insbesondere im Bereich der Akademien und gestalterischen Hochschulen - trotz der Bologna-Reform in einigen Punkten nicht gegeben sei. Man habe sich daher entschieden, für eine mögliche Fortführung des Kulturaustausches ein postgraduiertes Stipendium zu wählen. Viele Hochschulen bzw. Akademien im Rheinland hätten bereits signalisiert, ein derartiges Programm zu unterstützen. Die Anbindung an den LVR sei sehr wichtig. Insbesondere die Möglichkeiten, die das Fantasielabor des Max Ernst Museums Brühl des LVR biete, seien im Rahmen eines solchen Projektes optimal.
Herr Beu merkt an, dass er sich dem Vorschlag der Verwaltung anschließe und auch die Realisierung des Konzeptes Nr. 3 empfehle. Er führt weiter aus, dass sich die Stärkung der internationalen Beziehungen nicht nur auf Polen beschränken sollte.
Auf Rückfrage von Frau Tschepe nach der Aufteilung der Gesamtkosten in Höhe von 80.000 € für das Konzept 3 erwidert Frau Karabaic, dass 40.000 € für Dokumentation und Präsentation sowie weitere 40.000 € für Sachkosten geplant seien.
Herr Runkler fasst zusammen, dass Gegenstand der Beschlussfassung die Konzeptvariante 3 sei.
Der Kulturausschuss fasste einstimmig folgenden Beschluss:
Die politische Vertretung nimmt die Vorlage Nr. 13/1416/1 zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung mit der Realisierug der Konzeptvariante 3 für das Jahr 2012/2013.
Punkt 9
Inbetriebnahme der neuen Schülerherberge (SwiM) im LVR-Freilichtmuseum Lindlar
Vorlage 13/1906
Ohne Aussprache.
Der Kulturausschuss fasst einstimmig folgenden empfehlenden Beschluss:
"Der Inbetriebnahme der neuen Schülerherberge gemäß des in der Vorlage Nr. 13/1906 dargestellten Konzeptes wird zugestimmt."
Punkt 10
Berufung eines Fachmitgliedes in den Ökologischen Beirat des LVR-Freilichtumuseums Kommern Rheinisches Landesmuseum für Volkskunde
Vorlage 13/1963
Herr Jülich bittet - auch in seiner Funktion als Mitglied des Ökologischen Beirates des LVR-Freilichtmuseums Kommern - die Verwaltung, auf eine weitere gesicherte Finanzierung durch das Land NRW sowie auf die weitere Zusammenarbeit bezogen auf die Fachkompetenz Waldpädagogik/Forstwirtschaft hin zu wirken. Frau Karabaic verweist auf die Berichterstattung zu diesem Thema im nicht öffentlichen Teil der Sitzung.
Der Kulturausschuss fasst einstimmig folgenden Beschluss:
Herr Lothar Gerhards wird gemäß Vorlage 13/1963 vorbehaltlich der Zustimmung des Umweltausschusses gemäß Ziffer 2 der Geschäftsordnung für den Ökologischen Beirat des LVR-Freilichtmuseums Kommern Rheinisches Landesmuseum für Volkskunde in den Ökologischen Beirat berufen.
Punkt 11
Fachtagung "Archäologie und Bodendenkmalpflege in der Rheinprovinz 1920 - 1945: Personen - Institutionen - Netzwerke" vom 14. - 16. Mai 2012 im Forum Vogelsang, Schleiden
Vorlage 13/1900
Herr Prof. Dr. Kunow berichtet zum Thema: Die Ur- und Frühgeschichte sei eine wissenschaftliche Disziplin gewesen, die im Dritten Reich einen sehr großen Aufschwung genommen habe. Die Aufarbeitung der eigenen Fachgeschichte sei hingegen sehr spät in den 1990er Jahren erfolgt. Man wisse jetzt, dass es großes Rivalitätsdenken innerhalb der nationalsozialistischen Ministerien bzw. zwischen dem SS-Ahnenerbe und dem Amt Rosenberg gegeben habe. Nach wie vor seien jedoch die einzelnen Regionen, preußische Provinzen und die anderen deutschen Länder, wenig erforscht. Um die spezifische Situation in der Rheinprovinz zu betrachten, werde die in der Vorlage vorgestellte Tagung, die gemeinsam mit dem Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn veranstaltet werde, durchgeführt. Die Rheinprovinz habe eine herausragende Bedeutung: In den 1930er Jahren sei der Bereich Archäologie und Bodendenkmalpflege in Deutschland führend gewesen. Aufgrund der geografischen Lage bestünden auch besondere Bezüge zu den westlichen Nachbarstaaten, so dass die Situation der Niederlande, Belgien und Frankreich ebenso beleuchtet werde. Vertreter dieser Länder würden als Referenten bei der Tagung anwesend sein. Eine Tagung in diesem Umfang habe es - zumindest auf regionaler Ebene - zu diesem Thema bisher nicht gegeben.
Frau Karabaic hebt den kulturpolitischen Akzent auch in Hinblick auf das dezernatsweite Projekt "Der LVR stellt sich seiner Geschichte" hervor. Sie verspreche sich von der Veranstaltung einen weiteren Schub für die Auseinandersetzung mit der Erinnerungskultur, aber auch die Positionierung und Bewertung des LVR in diesen Fragen.
Auf Rückfrage von Herrn Gormanns, wann mit einer entsprechenden Dokumentation gerechnet werden könne, erwidert Herr Prof. Dr. Kunow, dass diese voraussichtlich Ende 2013 erscheine.
Frau Schulz begrüßt die Darstellungen und hebt die Ernsthaftigkeit hervor, mit der der LVR das Thema behandle. Forum Vogelsang als Veranstaltungsort sei aus Ihrer Sicht sehr gut gewählt. Herr Runkler merkt an, dass auch aufgrund der internationalen Bedeutung seiner Ansicht nach die Repräsentanz durch den Vorsitzenden der Landschaftsversammlung Rheinland, Herrn Prof. Dr. Wilhelm, erfolgen solle.
Die politische Vertretung nimmt den Sachverhalt gemäß Vorlage - Nr. 13/1900 zur Kenntnis.
Punkt 12
Stadt Land Fluss - Tage der Rheinischen Landschaft
Vorlage 13/1872
Ohne Aussprache.
Das vorgelegte Konzept gemäß Vorlage 13/1872 wird zur Kenntnis genommen.
Punkt 13
Wege der Jakobspilger im Rheinland:
Bericht über den aktuellen Projektstand und weitere Projektentwicklung
Vorlage 13/1849
Herr Runkler bedauert, dass der persönliche Dank des Kulturausschusses an die Projektleiterin Frau Heusch-Altenstein nicht mehr möglich sei, da sich diese seit dem 31.01.2012 in der Freizeitphase der Altersteilzeit befinde.
Die Ausführungen zum Projekt "Wege der Jakobspilger im Rheinland" werden gemäß Vorlage 13/1849 zur Kenntnis genommen.
Punkt 14
Informationsreise des Kulturausschusses nach Krakau/Polen
Vorlage 13/1968
Herr Runkler verweist auf die den Mitgliedern vorliegende Tischvorlage.
Herr Zimmermann gibt Anregungen zur Programmgestaltung und schlägt vor, ggf. ein Alternativprogramm zu entwickeln, welches auch das "moderne" Krakau zeige. Frau Karabaic erklärt, dass es sich in der vorliegenden Darstellung um Vorschläge bzw. Optionen handle. Bevor ein Beschluss gefasst werde, könne die Verwaltung kein endgültiges Konzept vorlegen und bittet, dies auch insbesondere bezogen auf die Flug- und Hotelangebote zu berücksichtigen.
Weiter fragt Herr Zimmermann an, ob das Archäologische Museum in Krakau aus fachlicher Sicht einen "Vorbildcharakter" aufweise. Herr Prof. Dr. Wilhelm hebt die kulturelle Bedeutung Krakaus hervor und rät grundsätzlich zum Besuch der Archäologischen Zone in Krakau, deren Präsentation beeindruckend sei. Aufgrund der thematischen Vielfalt vor Ort sprechen sich er und Herr Zimmermann für eine viertägige Reise aus.
Herr Prof. Patt führt aus, dass noch weiterer Beratungsbedarf bestehe und sich die CDU-Fraktion zunächst enthalte.
Herr Runkler fasst zusammen, dass, bei hauptsächlich positiver Resonanz, noch grundsätzlicher Beratungsbedarf bestehe und schlägt vor, die Entscheidung an den Landschaftsausschuss zu verweisen.
Der Tagesordnungspunkt wird ohne Votum an die nachfolgenden Ausschüsse weitergeleitet.
Punkt 15
Berichte aus Netzwerken und Stiftungen durch die Verwaltung
Frau Karabaic berichtet zum Sachstand:
- Zentrum für verfemte Künste: Die Stadtsparkasse habe am 05.03.2012 signalisiert, der geforderten Rangrücktrittserklärung zuzustimmen. Zurzeit würden die Rahmenbedingungen entsprechend geprüft.
- Butzweilerhof: Die Bezirksregierung Köln habe erklärt, dass die Leistungsvergabe des LVR aus förderrechtlichen Gesichtspunkten nicht zu beanstanden sei. Dies bedeute, dass die Entwurfsplanung für die Freianlagen nun beginnen könne. Danach übernehme die Stadt Köln die Federführung für das Projekt und alle weiteren Antragsstellungen. Die Finanzierung der Ausstellungskonzeption sei nach wie vor nicht gesichert - daher sei derzeit auch keine GmbH-Gründung möglich. Das Stadtentwicklungsprojekt nehme aber grundsätzlich weiter seinen Lauf.
- Archäologische Zone und Jüdisches Museum Köln: Seit dem Auftaktgespräch habe die Arbeitsgruppe Finanzen, Organisation, Betriebsform zweimal getagt. Ziel der Gespräche sei letztendlich, eine Beschlussgrundlage zu entwickeln, die über die Betriebsform sowie die Höhe der Beteiligung des LVRs an dem Projekt entscheide. Es wären erste Vorstellungen zum Betriebs- und Personalkonzept geäußert worden, es gebe jedoch nach wie vor offene Fragen. Des Weiteren habe die Stadt Köln den LVR zur Auswahl eines zukünftigen baulichen Projektsteuerers bzw. Projektmanagements eingeladen. Der Termin habe am 02.03.2012 stattgefunden. Die vom LVR initiierte Arbeitsgruppe, die sich mit den Inhalten und wissenschaftlichen Akzenten der Ausstellung auseinandersetze, habe sich ebenfalls bereits zweimal zu informellen Treffen zusammengefunden, wobei beim letzten Mal eine Besichtigung der Grabungsstätte stattgefunden habe. Strittig sei nach wie vor, ob ein weiterer, vom LVR benannter externer Archäologe seitens der Stadt Köln als Mitglied in der Arbeitsgruppe akzeptiert werde. Wie in der letzten Sitzung des Kulturausschusses am 18.01.2012 berichtet, sollten in Abstimmung mit dem Land NRW seitens des LVR zwei Plätze im wissenschaftlichen Beirat besetzt werden. Wie nun durch die Stadt Köln mitgeteilt worden sei, handle es sich hier jedoch nur noch um einen Sitz, der durch den LVR zu besetzen sei.
Herr Prof. Dr. Wilhelm macht deutlich, dass er die Erwartung habe, dass die Stadt Köln die vereinbarungsgemäß gemachten Vorschläge des LVR aufgreife, auch wenn sich Herr Dr. Schütte als Grabungsleiter dagegen stelle. Die SPD-Fraktion sei der Ansicht, dass die persönlichen Interessen eines Einzelnen hier hinter den öffentlichen Belangen zurück zu stehen hätten. Man dürfe nicht zulassen, dass der gefasste Beschluss dadurch gefährdet werde. Er bittet die Verwaltung dringlich, mit der Verwaltungsspitze der Stadt Köln auf eine konstruktive Kooperation hinzuwirken und insbesondere eine Lösung auf vertraglicher Seite über die Zusammenarbeit zu finden.
Herr Zimmermann fragt an, ob die Besetzung der Arbeitsgruppen bzw. des wissenschaftlichen Beirates einvernehmlich mit der Stadt Köln erfolgen müsse. Er regt an, Herrn Dr. Schütte für eine Präsentation des Projektes in eine Sitzung des Kulturausschusses zu laden bzw. ggf. als Ausschuss die Grabungsstätte zu besuchen. Herr Runkler merkt an, dass der Ausschuss bisher bewusst im Rahmen der Verhandlungen kein Netzwerkprojekt vor Ort besichtigt habe, dies den einzelnen Fraktionen jedoch selbstverständlich frei gestellt sei.
Herr Prof. Dr. Rolle erkundigt sich, ob die Vorlage des inhaltlichen Sachstandes bis zur nächsten Sitzung des Kulturausschusses am 09.05.2012 möglich sei. Vor der geplanten intensiven Zusammenarbeit mit der Stadt Köln seien eine inhaltliche Darstellung des Projektes sowie die Angabe der eigentlichen Zielperspektive sehr wichtig. Herr Prof. Dr. Peters schließt sich den Ausführungen von Herrn Prof. Dr. Rolle an und gibt zu bedenken, dass sich der Ausschuss bei einem personalisierten Wissenschaftsstreit zurückhalten sollte. Er bittet außerdem um Zurückhaltung der Mandatsträger bei der öffentlichen Darstellung des Themas.
Laut Herrn Beu hätten sich bereits außer der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN andere Fraktionen die Grabungsstätte angesehen - dieses Angebot stehe auch aus seiner Sicht allen Fraktionen offen. Die Besichtigung als Ausschuss sei unüblich, insbesondere, bevor entsprechende Entscheidungen gefällt würden. Er führt weiter aus, dass zunächst die Darstellung des aktualisierten komplexen Sachstandes unerlässlich sei. Bei Gesprächen mit der Stadt Köln seien ausschließlich Herr Oberbürgermeister Roters bzw. Herr Kulturdezernent Quander als Verhandlungspartner anzusehen. Herr Pohl unterstreicht ebenfalls, dass Ansprechpartner in allen Belangen Rat und Oberbürgermeister sei. Er erwarte ein klares Signal seitens der Stadt Köln, dass die Zusammenarbeit mit dem LVR nach wie vor gewünscht sei. Dazu gehöre, dass die Benennungen durch den LVR für die Gremien akzeptiert würden.
Auf die Rückfrage von Herrn Zimmermann, welche Fachgruppen sich seit dem 13.12.2011 wie oft getroffen hätten berichtet Frau Karabaic, dass sich beide Arbeitsgruppen seitdem zweimal zu einem informellen Austausch zusammengefunden hätten. Konkrete Konzeptarbeit könne derzeit nicht erfolgen, da erst die Basis hierfür geschaffen werden müsse. Sie erinnert in diesem Zusammenhang an die im Rahmen der Erbauung des LVR-RömerMuseums im Archäologischen Park Xanten erfolgte jahrelange Konzeptarbeit und bestätigt nochmals, dass voraussichtlich im nächsten Gremienturnus alle erzielten Ergebnisse, Sachstände bzw. erste inhaltliche Einschätzungen seitens der Verwaltung den Mitgliedern des Kulturausschusses vorgelegt würden.
Herr Prof. Dr. Rolle merkt an, dass für die geplante Berichterstattung die Zusammenarbeit mit der Stadt Köln nur ein Aspekt sei. Wichtig sei jedoch insbesondere, bei welchem Status quo der LVR im Falle einer Beteiligung ansetze und welche Zeitperspektive für das Projekt entwickelt werde.
Abschließend fasst Herr Runkler zusammen, dass der Kulturausschuss einvernehmlich den Beschluss fasse, dass im nächsten Schritt unverzüglich die Benennungen des LVR für die einzelnen Arbeitsgruppen und Gremien akzeptiert und umgesetzt werden müssten.
Der Kulturausschuss fasst einstimmig folgenden Beschluss:
"Die Besetzungsvorschläge des LVR für die Arbeitsgruppen sowie den wissenschaftlichen Beirat im Rahmen des Projektes "Archäologische Zone und Jüdisches Museum Köln" sind durch die Stadt Köln in vollem Umfang zu akzeptieren und umzusetzen."
Punkt 16
Anfragen und Anträge
Herr Runkler ruft den vorliegenden Antrag 13/181 auf.
Punkt 16.1
Ergänzungsantrag zu 13/1815:
Gemeinsame Museumskarte LVR und LWL
Antrag 13/181 GRÜNE, FDP, SPD
Ohne Aussprache.
Der Ergänzungsantrag zur gemeinsamen Museumskarte LVR und LWL wird zur Kenntnis genommen.
Punkt 17
Mitteilungen der Verwaltung
Ohne Aussprache.
Punkt 18
Verschiedenes
Ohne Aussprache.
Köln, 26.03.2012
Der Vorsitzende
R u n k l e r
Köln, 19.03.2012
Die Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland
In Vertretung
K a r a b a i c