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in der Landschaftsversammlung Rheinland

Antrag-Nr. 13/291
öffentlich
Datum:
11/07/2013
Antragsteller:
Die Linke.
Landesjugendhilfeausschuss14.11.2013empfehlender Beschluss
Tagesordnungspunkt:
Haushalt 2014: : Therapeutische Versorgung in den Kitas sicherstellen
Beschlussvorschlag:

1. Die Verwaltung des LVR wird beauftragt Verhandlungen mit den Krankenkassenverbänden zu führen, mit dem Ziel eine Refinanzierung der therapeutischen Maßnahmen mindestens im bisherigen Umfang für alle betroffenen Kindertageseinrichtungen gleichermaßen sicherzustellen. Hierbei soll das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter als Dienstaufsichtsbehörde der Krankenkassen gebeten werden, entsprechende Unterstützung zu geben und/oder ggf. die Moderation zu übernehmen.

2. Die therapeutische Versorgung der betroffenen Kinder muss in ihrer Kita ohne Qualitätsverlust weiter sichergestellt sein.

3. Keinesfalls dürfen Therapeutinnen- und Therapeutenstellen abgebaut werden, bevor nicht die Refinanzierung geklärt ist.

Begründung:
Der Wegfall aber auch eine Kürzung der Finanzierung der therapeutischen Fachkräfte in den Kitas ist nicht akzeptabel. Hier ist der LVR in der Pflicht mithilfe der Landesregierung und den zuständigen Ministerien in Verhandlungen mit den Krankenkassen zu treten, um den Rückzug des LVR aus dieser Finanzierung vollständig zu kompensieren.

Der systemische Ansatz der Inklusion mit den erforderlichen Therapieleistungen kann nur in den Kita-Räumlichkeiten unter Beachtung der Bindungstheorien sichergestellt werden. Therapie ist erfolgreicher, wenn sie durch Bezugspersonen in der Kita durchgeführt wird. Durch den Einsatz von externen Therapeutinnen und Therapeuten würden die betroffenen Kinder ständig aus dem Gruppengeschehen gerissen. Kommunikation und interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen therapeutischem und pädagogischem Personal würde wegen Zeitmangel und fehlender Anbindung deutlich erschwert.

Die Verlagerung der Refinanzierung für die therapeutischen Maßnahmen für Kinder mit Behinderung darf keinen zusätzlichen Verwaltungsaufwand für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtungen verursachen. Die Folge wäre unnötiger, erhöhter Zeit-und Organisationsaufwand mit völlig offener Finanzierung. Darüber hinaus können Verhandlungen zwischen den einzelnen Trägern und den verschiedenen Krankenkassen nur zur Ungleichbehandlung der Kinder sogar innerhalb einer Einrichtung führen. Eine Zumutung wäre es, Träger indirekt zu zwingen aus jeder Kita eine „abrechnungstechnische Therapieeinrichtung“ zu machen.
Unterschrift:
Felix Schulte

(Fraktionsgeschäftsführer) Felix Schulte
(Fraktionsgeschäftsführer)


Anlagen:
  • Keine Anlagen vorhanden