LVIS Recherche - Niederschrift
13. Landschaftsversammlung 2009-2014
Niederschrift
über die 18. Sitzung des Krankenhausausschusses 1
am 31.01.2013 in Bonn
- öffentlicher Teil -
Anwesend vom Gremium:
CDU
Bündgens, Willi
Ensmann, Bernhard
Feilen, Hans-Peter
Fenninger, Georg
Jülich, Urban-Josef bis 11:40 Uhr
Kuckelkorn, Günter
Loepp, Helga
Schavier, Karl
Solf, Michael-Ezzo
Sonntag, Ullrich
SPD
Heidenblut, Dirk
Hergarten, Winfried
Kaiser, Manfred
Klein, Wilfried
Latak, Helmut
Recki, Gerda Vorsitzende
Schmidt-Zadel, Regina für Schulz, Margret bis 11:35 Uhr
Weiden-Luffy, Nicole-Susanne
Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Beu, Rolf Gerd (MdL)
Kappel, Angelica-Maria für Bortlisz-Dickhoff, Johannes
Deussen-Dopstadt, Gabi
FDP
Pankatz, Horst für Görtz, Dieter
Pagels, Hans-Joachim bis 10:40 Uhr
Boos, Regina für Schmitz-Hamzic, Amila
Die Linke.
Gabelmann, Sylvia
FREIE WÄHLER/DEINE FREUNDE
Spies, Erich
Verwaltung:
Trägerverwaltung:
Wenzel-Jankowski, Martina LVR-Dezernentin Klinikverbund und
Heilpädagogische Heime
Heister, Joachim LVR-Fachbereichsleiter 81
van Brederode, Michael LVR-Fachbereichsleiter 84
Frielingsdorf, Stefan LVR-Fachbereich 06
LVR-Klinik Bonn:
Greulich, Ludger KD, Vorstandsvorsitzender
Prof. Dr. Banger, Markus ÄD
Lepper, Heinz PD
PD Dr. Sinzig, Judith Chefärztin der Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Sturmberg, Michael Öffentlichkeitsarbeit
Wieland, Jutta VA
Reich, Sonja VA (Protokoll)
Ombudsperson der LVR-Klinik Bonn:
Modersohn-Lösser, Sabine
LVR-Klinik Düren:
Schulz, Friedel KD, Vorstandsvorsitzender
Dr. Beginn-Göbel, Ulrike ÄD
Schlegel, Jutta PD
Menzel, Frank Finanzleiter, stv. KD

T a g e s o r d n u n g

 

Öffentliche Sitzung
Beratungsgrundlage
1.
Anerkennung der Tagesordnung

 

2.
Niederschriften

 

2.1.
Niederschrift über die 16. Sitzung vom 08.11.2012

 

2.2.
Niederschrift über die 17. Sitzung vom 06.12.2012

 

3.
Erfahrungsbericht der Ombudsfrau der LVR-Klinik Bonn, Frau Modersohn-Lösser

 

4.
Öko-Audit

 

4.1.
Betriebswirtschaftliche Effekte des Öko-Audits in der LVR-Klinik Bonn

 

4.2.
Betriebswirtschaftliche Effekte des Öko-Audits in der LVR-Klinik Düren

 

5.
Qualitäts- und Leistungsbericht des LVR-Klinikverbundes 2010/2011 - Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

 

6.
Modellprojekte: Vernetzung zwischen Kinder- und Jugendpsychiatrie und Jugendhilfe verbessern; Abschlussbericht

 

7.
Resolution der Landschaftsversammlung Rheinland zum neuen Entgeltsystem Psychiatrie und Psychosomatik

 

8.
Energiebericht 2011

 

9.
Anträge und Anfragen der Fraktionen

 

10.
Beschlusskontrolle

 

11.
Mitteilungen der Verwaltung

 

11.1.
LVR-Verbundzentrale

 

11.2.
Klinikvorstand LVR-Klinik Bonn

 

11.3.
Klinikvorstand LVR-Klinik Düren

 

12.
Verschiedenes

 

Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsgrundlage
13.
Niederschriften

 

13.1.
Niederschrift über die 16. Sitzung vom 08.11.2012

 

13.2.
Niederschrift über die 17. Sitzung vom 06.12.2012

 

14.
Besetzung der Kaufmännischen Direktion und des Vorsitzes des Klinikvorstandes der LVR-Klinik Düren
13/2699

 

15.
Anteil biologischer Produkte bei der Speisenversorgung in den LVR-Kliniken
13/2656

 

16.
Überprüfung von Einrichtungen gemäß § 23 des Gesetzes über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten (PsychKG) NRW
hier: Besuch der Dependance Eitorf der LVR-Klinik Bonn am 09.10.2012
13/2666

 

17.
Baucontrollingbericht für die LVR-Kliniken Bonn und Düren
13/2676

 

18.
Auswirkungen des Maßregelvollzugs auf die Allgemeinpsychiatrie

 

19.
Anträge und Anfragen der Fraktionen

 

20.
Beschlusskontrolle

 

21.
Mitteilungen der Verwaltung

 

21.1.
LVR-Verbundzentrale

 

21.2.
Klinikvorstand LVR-Klinik Bonn

 

21.3.
Klinikvorstand LVR-Klinik Düren

 

22.
Verschiedenes

 

Beginn der Sitzung:10:00 AM Uhr
Ende der Sitzung:11:45 AM Uhr
Die Vorsitzende begrüßt die Anwesenden und verpflichtet anschließend Frau Kappel auf gesetzmäßige und gewissenhafte Wahrnehmung ihrer Aufgaben.



Öffentliche Sitzung

Punkt 1
Anerkennung der Tagesordnung

Herr Heidenblut beantragt, TOP 15 abzusetzen und zu vertagen und die TOP 8 und 4 zusammen zu behandeln. Herr Bündgens beantragt, TOP 15 in den öffentlichen Teil zu verschieben. Dem Antrag von Herrn Heidenblut wird mehrheitlich gegen die Stimmen der CDU und der FREIEN WÄHLER/DEINE FREUNDE zugestimmt.


Punkt 2
Niederschriften


Punkt 2.1
Niederschrift über die 16. Sitzung vom 08.11.2012

Der Niederschrift über den öffentlichen Teil der 16. Sitzung wird einvernehmlich zur Kenntnis genommen.


Punkt 2.2
Niederschrift über die 17. Sitzung vom 06.12.2012

Die Niederschrift über den öffentlichen Teil der 17. Sitzung wird einvernehmlich zur Kenntnis genommen.


Punkt 3
Erfahrungsbericht der Ombudsfrau der LVR-Klinik Bonn, Frau Modersohn-Lösser

Frau Modersohn-Lösser berichtet über ihre Tätigkeit als Ombudsfrau in der LVR-Klinik Bonn. Ihre Arbeit habe sich in den letzten Jahren kaum geändert. Neuerdings stelle sie aber fest, dass "Andersgläubige" Akzeptanzprobleme hätten mit den in der LVR-Klinik von Frauen wahrgenommenen Aufgaben. Weiterhin sei das Rauchen ein Thema. Ausgefallene Therapiestunden hätten zu einer Neuorganisation der therapeutschen Dienste und Entstehung eines Arbeitskreises geführt. Jeder Beschwerde und Anregung werde nachgegangen und unter Einbeziehung der Patienten erledigt.

Im Namen des Krankenhausausschusses 1 spricht Frau Recki Frau Modersohn-Lösser ihren Dank aus.


Punkt 4
Öko-Audit


Punkt 4.1
Betriebswirtschaftliche Effekte des Öko-Audits in der LVR-Klinik Bonn
Vorlage 13/2657

Auf Anfrage von Frau Deussen-Dopstadt nach Kennzahlen für einen klinikübergreifenden Vergleich teilt Herr Greulich mit, dass er es eher für sinnvoll erachte, Kennzahlen insbesondere zur Betrachtung des Verlaufs innerhalb der LVR-Klinik Klinik zu nutzen, als einen hohen Stellenwert auf den Vergleich mit anderen Kliniken zu legen.

Der Bericht über die betriebswirtschaftlichen Effekte des Öko-Audits in der LVR-Klinik Bonn wird gemäß Vorlage Nr. 13/2657 zur Kenntnis genommen.


Punkt 4.2
Betriebswirtschaftliche Effekte des Öko-Audits in der LVR-Klinik Düren
Vorlage 13/2667

Der Bericht über die betriebswirtschaftlichen Effekte des Öko-Audits in der LVR-Klinik Düren wird gemäß Vorlage Nr. 13/2667 zur Kenntnis genommen.


Punkt 5
Qualitäts- und Leistungsbericht des LVR-Klinikverbundes 2010/2011 - Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Vorlage 13/2089/2

Die Tagesordnungspunkte 5 und 6 werden gemeinsam besprochen.

In Ergänzung zu den beiden Vorlagen führt Frau PD Dr. Sinzig aus, dass die Patientinnen und Patienten aus den Pflichtversorgungsgebieten ausreichend versorgt werden. Überregional gebe es insbesondere in den Bereichen Autismus und Essstörungen eine große Nachfrage, auch aus anderen Bundesländern. In den ambulanten Bereichen gebe es eine Erhöhung der Fallzahlen.

Zu nennen seien insbesondere der Ausbau der Ambulanz für Autismus-Spektrumsstörungen mit Gruppenangeboten und einer Elterngruppe, die Spezialambulanz für Jugendliche mit Schulverweigerung und stationäre Spezialangebote sowie eine Sprechstunde für Säuglinge, Kleinkinder und Kindergartenkinder.

Im teilstationären Bereich gebe es einen leichten Rückgang der Auslastung bei gleichzeitiger Erhöhung der Verweildauer. Dies liege vermutlich an einer Verbesserung der Angebote bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Im vollstationären Bereich sei die Nachfrage deutlich höher.

Es sei zu beobachten, dass es im jüngeren Alter von sechs bis zwölf Lebensjahren vorwiegend Jungen mit expansiven Störungen oder Störungen des Sozialverhaltens gebe, während ab der Pubertät häufiger Mädchen Behandlungsbedarf haben mit affektiven Störungen, Depressionen, Angst- oder Zwangsstörungen.

In der LVR-Klinik Bonn werde nur ein geringer Prozentsatz von Patientinnen und Patienten mit Störungen des Sozialverhaltens oder Abhängigkeitserkrankungen behandelt, was auch dem vorgehaltenen Angebot entspreche.

Die Fallzahlen im stationären Bereich seien stabil.

Im LVR-Klinikverbund gebe es wissenschaftliche Arbeiten, insbesondere in Zusammenarbeit mit dem LVR-Klinikum Essen, wie z. B. eine Genetikstudie zu Autismus.

Die Kooperation mit Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen sei gut. Für Bonn könne sie die Paul-Martini-Schule benennen, die im letzten Jahr den Deutschen Schulpreis erhalten habe. 14-tägige gemeinsame Schulbesprechungen zeigten einen regen Austausch, insbesondere für diejenigen Kinder und Jugendlichen, die unter Schulverweigerung litten. Zurzeit arbeite man an einer Angliederung der Tagesklinik Euskirchen an die Paul-Martini-Schule.

Was die Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe betreffe, gebe es in jedem Halbjahr Gespräche mit den Leitern der Jugendämter, die sich sehr bewährt haben. Auch nehme man an der AG 78 teil, einem Treffen der Jugendhilfeeinrichtungen aus Bonn. Hiervon ausgehend sei ein Suchtarbeitskreis entstanden, der sich quartalsweise treffe, um "schwierige Fälle" zu besprechen. Auch sei die Klinik Teil eines zentral vom LVR initiierten Programms, das aktuell einen Katalog mit Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern erstelle. In der Klinik gebe es hierzu die Gruppe "Gleichgewicht" für betroffene Eltern.

Herr Heidenblut bittet um Mitteilung, ob die Einschätzung das Jahr 2012 bereits mit einbeziehe - der Leistungsbericht beziehe sich ja auf 2010/2011 - und wie hoch sie den Behandlungsbedarf für Kinder psychisch kranker Eltern sehe. Frau PD Dr. Sinzig ergänzt, dass sie sich überwiegend auf 2010/2011 focussiert habe. 2012 habe sich in der Ambulanz eine ADHS-Elterngruppe (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) etabliert, die sehr gut angenommen werde, sowie ein Gruppenangebot für Jugendliche mit selbstverletzendem und para-suizidalem Verhalten. In Kooperation mit der Uniklinik in Bonn sei eine Elterngruppe für die Eltern von autistischen Kindern entstanden, die insbesondere die Zeit zwischen Diagnosestellung und Behandlung in einem Autismus-Therapiezentrum überbrücke. Das Angebot für Kinder psychisch kranker Eltern werde unterschiedlich stark genutzt.

Frau Gabelmann erfragt mögliche Hintergründe für eine steigende Nachfrage in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und ob dies einen Einfluss auf die Therapieangebote habe. Zudem interessiere sie die Diagnose, die zu Schulverweigerung führe.

Frau PD Dr. Sinzig bringt vor, dass Schulverweigerung unterschiedliche Störungsbilder, wie Ängste vor Lehrern, Gleichaltrigen oder Leistungsansprüchen beinhalte. Auch seien Autismus- oder Zwangsstörungen denkbar. Hauptdiagnosen seien Depressionen und Störungen des Sozialverhaltens. Auch für die steigende Nachfrage sehe sie mehrere Gründe. So wisse man inzwischen, dass Armut vermehrt zu Störungsbildern führe, sowie auch schwierige Familiensituationen.

Eine Zunahme von ADHS werde durch die Presse bekannt gemacht, teilt Frau Schmidt-Zadel mit, bittet um Hintergrundinformationen und fragt weiter an, ob es eine Zusammenarbeit mit der Allgemeinpsychiatrie und ein Entlass-Management gebe.
Hierzu teilt Frau PD Dr. Sinzig mit, dass ADHS nicht zunehme, sondern sich die Diagnostik verbessert habe und es dadurch eine Zunahme der Diagnose gebe. Behandelt werde überwiegend durch Kinder- und Jugendpsychiatrie-Psychiater. Der Druck von Seiten der Schulen habe deutlich zugenommen.
Die Vernetzung mit der Allgemeinpsychiatrie hinsichtlich der Arbeit mit Kindern von psychisch kranken Eltern sei gut. Es gebe ein Entlass-Management mit einer Checkliste, die u. a. die Weiterversorgung abfrage.

Zur Frage von Frau Deussen-Dopstadt zu möglicher Kooperationen mit Jugendhilfeeinrichtungen anderer Städte teilt Frau PD Dr. Sinzig mit, dass es im Kreis Euskirchen eine psychosoziale Arbeitsgemeinschaft gebe. Zusätzlich gebe es Sprechstunden in der Ambulanz mit festen Terminen für Jugendhilfeeinrichtungen.

Nach Untersuchungen zu möglichen Langzeitschäden bei der Einnahme des Medikamentes "Ritalin" bei ADHS erkundigt sich Herr Bündgens. Gezielt zu dieser Nutzung gebe es keine ausreichenden Studien, antwortet Frau PD Dr. Sinzig. Allerdings werde das Medikament seit Jahrzehnten verwendet, so dass davon auszugehen sei, dass keine massive Schädigung auftrete. Nur nach Voruntersuchung und Ausschluss möglicher Herzerkrankungen solle die Behandlung von Kindern mit "Ritalin" erfolgen. Wichtig für eine erfolgreiche Behandlung sei eine parallel durchgeführte Psychotherapie sowie ein jährlicher Auslassversuch des Medikamentes.

Der Qualitäts- und Leistungsbericht für den LVR-Klinikverbund 2010/2011 - Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie wird gemäß Vorlage 13/2089/2 zur Kenntnis genommen.


Punkt 6
Modellprojekte: Vernetzung zwischen Kinder- und Jugendpsychiatrie und Jugendhilfe verbessern; Abschlussbericht
Vorlage 13/2426/1

Die Tagesordnungspunkte 5 und 6 werden gemeinsam besprochen.

Der Abschlussbericht über die Modellprojekte „Vernetzung zwischen Kinder- und Jugendpsychiatrie und Jugendhilfe verbessern – wird gemäß Vorlage 13/2426/1 zur Kenntnis genommen.


Punkt 7
Resolution der Landschaftsversammlung Rheinland zum neuen Entgeltsystem Psychiatrie und Psychosomatik
Vorlage 13/2662

Die Resolution zum neuen Entgeltsystem Psychiatrie und Psychosomatik wird gem. Vorlage 13/2662 zur Kenntnis genommen.


Punkt 8
Energiebericht 2011
Vorlage 13/2636

Der Energiebericht 2011 wird gemäß Vorlage 13/2636 zur Kenntnis genommen.


Punkt 9
Anträge und Anfragen der Fraktionen

Keine Wortmeldung.


Punkt 10
Beschlusskontrolle

Der öffentliche Teil der Beschlusskontrolle wird zur Kenntnis genommen.


Punkt 11
Mitteilungen der Verwaltung


Punkt 11.1
LVR-Verbundzentrale

Keine Wortmeldung.


Punkt 11.2
Klinikvorstand LVR-Klinik Bonn

Keine Wortmeldung.


Punkt 11.3
Klinikvorstand LVR-Klinik Düren

Frau Dr. Beginn-Göbel gibt bekannt, dass der Neubau Fortschritte mache und im Mai 2013 mit einem Umzug der Akut-Psychiatrie zu rechnen sei.


Punkt 12
Verschiedenes

Keine Wortmeldung.


Troisdorf, 22.02.2013

Die Vorsitzende


R e c k i
Bonn, 05.02.2013

Der Vorsitzende des Vorstands


G r e u l i c h

Anlagen:
  • Keine Anlagen vorhanden