T a g e s o r d n u n g

Öffentliche Sitzung

Punkt 1
Anerkennung der Tagesordnung

Die Tagesordnung wird anerkannt.


Punkt 1.1
Begrüßung durch Herrn Jens Spanjer, Geschäftsführer der Stiftung Schloss Dyck

Herr Spanjer begrüßt die Mitglieder des Ausschusses auf das Herzlichste und stellt die Stiftung Schloss Dyck sowie deren Aufgaben dar.
Er geht auf die bedeutsame Rolle des LVR als wichtiger Stiftungspartner ein und dankt Frau Erster Landesrätin Hötte für die stete und konstruktive Unterstützung.
Herr Spanjer erläutert die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Frau Landesrätin Karabaic und den Dienststellen des Dezernats Kultur und Umwelt. Zahlreiche Projekte konnten gemeinsam erarbeitet werden; für die Zukunft stehen mit den Kooperationen in den EU-Förderprogrammen von "EGHN" und "Hybrid Parks" sowie im gewonnen Landeswettbewerb Ziel 2 "EGHN GartenKulturReisen NRW" weitere Meilensteine an.
Das Motto des LVR "Qualität für Menschen" gilt gleichermaßen für den Anspruch der Stiftung Schloss Dyck, den Park wie das Schloss besucherinnen- und besucherfreundlich zu gestalten und hierauf auch mit verschiedenen Veranstaltungen aufmerksam zu machen. Eine steigende Frequentierung mit zuletzt mehr als 200.000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr zeugt davon, auf einem guten Weg zu sein.
Herr Spanjer schließt sein Grußwort mit einem besonderen Dank an die Mitglieder des Umweltausschusses und wünscht der Sitzung einen guten Verlauf.


Punkt 17
Niederschrift über die 15. Sitzung vom 15.03.2012

Die Niederschrift wird anerkannt.


Punkt 18
Präsentationen der Biologischen Stationen im Rheinland; LVR- Netzwerk Umwelt
1. Biologische Station Westliches Ruhrgebiet; Herr Dr. Keil
"Der barrierefreie Ausbau und die Errichtung von Erlebnisstationen im Grugapark Essen"
2. Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss; Herr Stevens
Projekt "Altbäume"

1.Projekte Nr. 09/26 „Grenzenlos Natur erleben - Barrierefrei im Grugapark – Bauabschnitt 1“ und 10/18 „Grenzenlos Natur erleben - Barrierefrei im Grugapark – Bauabschnitt 2“
Präsentation: Herr Dr. Peter Keil, Biologische Station Westliches Ruhrgebiet

Der Essener Grugapark ist ein überörtlich genutztes Gartengelände für Erholungssuchende und Menschen, die sich für Pflanzen, Tiere, Gärten und die Natur interessieren. In mehreren Bauabschnitten soll der Grugapark für alle erlebbar umgestaltet werden. Durch rollstuhlgerechte Wege, Hörstationen, eine Beschilderung und weitere Maßnahmen wird der Grugapark für Menschen mit Behinderungen besser erschlossen.
Der erste Bauabschnitt fasst die pflanzenbezogenen Bereiche zu einem Rundweg zusammen. Der Bauabschnitt 1a mit dem blindenspezifischen Garten der Sinne konnte im Jahr 2010 eingeweiht werden.
Der Bauabschnitt 1b erweitert den Rundweg zu den Pflanzenschauhäusern.
Hierfür wurde ein Wegeabschnitt mit Gefälle durch den Bau einer Rampe optimiert. Weitere 5 Hörstationen sowie Tafeln wurden ergänzt. Eine Haltestelle der Grugabahn wurde für Blinde besser nutzbar gemacht, die Optimierung der übrigen Haltestellen folgt in den nächsten Bauabschnitten. Die Einweihung für den Bauabschnitt 1b erfolgt am 10. Mai 2012.
Mit dem Bauabschnitt 2 werden die Angebote zur Tierwelt einbezogen, diese Maßnahmen wurden bereits begonnen. Ein dritter Bauabschnitt ist beantragt.

Der Vortrag wird mit Dank und Anerkennung aller Ausschussmitglieder zur Kenntnis genommen. Frau Mahler und Herr Jülich betonen, wie sehr die vorgestellten Projekte geeignet sind, auch Nicht-Fachleute für Umweltthemen zu interessieren. Herr Dr. Keil unterstützt dies mit einem Dank, dass die Informationen auch in Braille-Schrift ergänzt sind.


2. Projekt Nr. 09/14 „Dokumentation der Artenschutzbedeutung von Altbäumen im historischen Siedlungsraum“
Präsentation: Herr Michael Stevens, Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss.

Alte Bäume sind wesentlich für die Erhaltung der Artenvielfalt, sie bieten zahlreichen sehr seltenen Tierarten den passenden Lebensraum. Früher wurden traditionell Grenzbäume gepflanzt, die regelmäßig als auch Kopfbäume genutzt wurden. Von diesen sind allerdings recht wenige erhalten geblieben. Altbäume dienen höhlenbewohnenden Arten wie z.B. Eulen und Fledermäusen, und beherbergen viele seltene Insektenarten. Die meisten dieser Arten genießen strengen Schutz und befinden sich auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Im Rahmen des Projektes werden Altbäume im Kreis Neuss erfasst und auf den Besatz mit Tierarten hin untersucht. Die Ergebnisse werden dokumentiert und zukünftig in KuLaDig eingestellt. Als Beispiel stellt Herr Dr. Stevens die Esskastanienallee vor, die von Schloss Dyck zum Nikolauskloster verläuft. Sie ist rund 1.100 m lang und wurde ca. im Jahr 1811 von dem Botaniker Fürst Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck gepflanzt. Mittlerweile ist sie aufgrund von Astbruchgefahr umzäunt, und die Fläche unter den Bäumen wird als Schafweide genutzt. Rund 20 dieser Bäume wurden von der Biologischen Station genauer unter die Lupe genommen, u.a. konnte das Vorkommen des Eremitenkäfers nachgewiesen werden.

Auf die Fragen von Frau Nottebohm und Herrn Jülich bestätigt Herr Dr. Stevens, dass die Kastanienallee von Schloss Dyck bewusst als "Flaggschiff" gewählt wurde, da dieser Typus als Lebensraum der Eremitenkäfer ausschließlich in alten Kulturlandschaften zu finden ist.
Herr Kremers bittet um Information darüber, inwieweit die Kastanienallee gepflegt wird und ob sie frei zugänglich ist. Seitens Herrn Dr. Stevens wird erläutert, dass aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht ein Betreten der Kastanienalle untersagt ist und die gesamte Anlage eingezäunt ist.
Die Anregung von Herrn Bortlisz-Dickhoff, an verschiedenen Stellen Informationen via Videochips auf smartphones zu laden, wird von Herrn Dr. Stevens dankend aufgenommen.
Bezüglich der Katalogisierung und Erfassung von Daten betont Frau Landesrätin Karabaic die Bedeutung für das Kulturinformationssystem KuLaDig. Die kulturlandschaftlich bestimmenden Elemente werden mit diesem System verschränkt, so dass das Ergebnis für die Nutzerinnen und Nutzer von großem Mehrwert ist.


Punkt 19
Neugründung der Biologischen Station Rhein-Berg und Umbenennung von zwei Biologischen Stationen
Vorlage 13/2164

Die Ausführungen gemäß dieser Vorlage werden zur Kenntnis genommen.


Punkt 20
Änderungsantrag LVR-Netzwerk Umwelt, Projekt 11/09 Biologische Stationen im Rheinland inklusiv
Vorlage 13/2155

Dem Änderungsantrag zum LVR-Netzwerk Umwelt, Projekt 11/09 Biologische Stationen im Rheinland inklusiv, wird einstimmig gemäß Vorlage 13/2155 zugestimmt.


Punkt 21
Netzwerk Biologische Stationen im Rheinland; Förderprogramm 2012
Vorlage 13/2156

Der Vorsitzende gibt seiner Freude Ausdruck, dass mit den vorgeschlagenen Fördermaßnahmen wichtige Projekte umgesetzt werden können.

"Dem Förderprogramm 2012 für das Netzwerk Biologische Stationen wird einstimmig gemäß Vorlage Nr. 13/2156 zugestimmt. Die Verwaltung wird beauftragt, die Maßnahmen, wie in der Vorlage Nr. 13/2156 dargestellt, umzusetzen."


Punkt 22
Öko-Audit:
Ergebnisse aus den validierten LVR-Kliniken
Vorlage 13/2062

Der Sachverhalt wird gemäß Vorlage Nr. 13/2062 zur Kenntnis genommen.


Punkt 23
Rheinboulevard; hier: Sachstandsbericht
Vorlage 13/2035

Herr Dr. Luley erläutert den Sachstand zum "Historischen Park" im Zuge der Neugestaltung des Rheinboulevard, der mit Hinweis auf die am Vortag der Sitzung stattgefundene Bürgerversammlung aktualisiert werden konnte.
Aufgrund fehlender Finanzierungsmittel des Landes NRW und der Stadt Köln ist derzeit lediglich der Bestand zu sichern, eine bauliche Umsetzung des Gestaltungskonzeptes ist zur Zeit nicht durchführbar. Der LVR ist im Gesamtprojekt "Rheinboulevard" lediglich mit den LVR- eigenen Parkflächen tangiert.
Die Frage von Herrn Schmitz, inwieweit LVR- Interessen im Vorfeld einer weiteren Projektentwicklung offensiv vertreten werden können, wird von Frau Landesrätin Karabaic mit Hinweis auf eine fehlende Zuständigkeit des LVR verneint.
Ebenso erteilt Frau Landesrätin Karabaic der Frage nach Möglichkeiten einer Einflussnahme auf Projektgestaltung und Umsetzung eine Absage. Das Dezernat Kultur, Umwelt gibt im Rahmen seiner Zuständigkeit lediglich kulturfachliche Beratung, daher kann, wie von Herrn Fliß bezüglich des Bauzeitenplans erfragt, zu der Existenz einer "best/worst case" - Darstellung keine Stellung bezogen werden.
Frau Landesrätin Karabaic führt weiter aus, dass das unter der Federführung der Stadt Köln gewählte partizipatorische Verfahren mit vielfältigen Bürgerinformationen eine entsprechend lange Prozessphase bedingen und sich nach dem Baubeginn alles Weitere erst im Prozess finden würde.

Der Sachverhalt wird gemäß Vorlage 13/2035 zur Kenntnis genommen.


Punkt 24
Alte Kulturpflanzen erhalten - Der Spalierobstgarten des LVR in Schloss Dyck
Vorlage 13/2152

Im Rahmen der Umsetzung des Gesamtkonzeptes "Alte Kulturpflanzen erhalten" ist der Rheinische Spalierobstgarten in Schloss Dyck fertig gestellt. Der Ausschuss nimmt den Sachstand gemäß Vorlage 13/2152 zur Kenntnis.


Punkt 25
Präsentation: "Kulturlandschaftlicher Radwanderführer entlang der Unteren Lippe" sowie weitere Aktivitäten im Naturpark Hohe Mark - Westmünsterland
Vorlage 13/2085

Die Präsentation wird mit Dank und Anerkennung durch den Vorsitzenden und durch Herrn Weber bei Zustimmung aller Ausschussmitglieder zur Kenntnis genommen.
Frau Landesrätin Karabaic erläutert, dass es sich um ein übergreifendes Projekt handelt, bei dem mit Hinweis auf die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kulturlandschaftspflege auch LWL und die zuständige Bezirksregierung beteiligt wurden. Auf die Frage von Herrn Bortlisz-Dickhoff nach der Angabe von Übernachtungsmöglichkeiten im Radwanderführer antwortet Herr Attermeyer, dass hierauf wegen nicht ständig bzw. zeitnah aktualisierbarer Daten verzichtet wurde. Die Anregung von Herrn Bortlisz-Dickhoff, ein spezielles Anwenderangebot ("App") für smartphones vorzusehen, wird mit Dank aufgenommen.
Die Frage von Frau Nottebohm nach einer Zusammenarbeit mit dem Niederrhein-Tourismus wird von Frau Landesrätin Karabaic mit Hinweis auf die Aufgabe des LVR, Schnittstellen zu definieren, bejaht. Herr Fliß verweist auf die zahlreichen Tourist-Informationen oder auch die E-Bike-Ladestationen, bei denen der Radwanderführer auch als digitale Präsentation vorgehalten werden kann.
Herr Attermeyer dankt für die Anregungen, die ein ausgezeichneter Beleg dafür seien, wie inhaltliche Aspekte mit neuen technischen Möglichkeiten Serviceorientiert mit hoher Nutzungsfreundlichkeit vermittelt werden können und sagt eine entsprechende Berücksichtigung bei der weiteren Umsetzung zu.

Der Ausschuss nimmt den Sachverhalt zur Kenntnis.


Punkt 26
Bergische Landpartie
Vorlage 13/2147

Frau Landesrätin Karabaic informiert über die Veranstaltung, die mit mehr als 1500 Besucherinnen und Besuchern erneut sehr erfolgreich war.

Der Bericht zur Bergischen Landpartie wird gemäß Vorlage 13/2147 zur Kenntnis genommen.


Punkt 27
Aktuelle Aktivitäten im Projekt "Mühlen und Hämmer links und rechts des Rheins": Mühlentag 2012
Vorlage 13/2148

Der Bericht "Aktuelle Aktivitäten im Projekt Mühlen und Hämmer links und rechts des Rheins: Mühlentag 2012" wird gemäß Vorlage 13/2148 zur Kenntnis genommen.


Punkt 28
Perspektivenwerkstatt 2012
Antrag 13/189 SPD, GRÜNE, FDP

Herr Schmitz teilt mit, dass es zum Thema des Antrages keiner Perspektivenwerkstatt bedarf, da der LVR mit seinen Umweltmanagementsystemen bereits gute Arbeit leiste. Er lehne den Antrag ab. Herr Jülich schließt sich den Worten von Herrn Schmitz an.
Demgegenüber erwidert Herr Bortlisz-Dickhoff, dass die Umweltmanagementsysteme des LVR in der Tat vorbildlich und beispielhaft seien. Die Perspektivenwerkstatt eigne sich hervorragend zu einer entsprechenden Präsentation, verbunden mit der Möglichkeit eines überregionalen Austausches.
Der Vorsitzende lässt zunächst über den Antrag von Herrn Schmitz, dann über den Antrag 13/189 abstimmen:

Zustimmung: 7 SPD, 4 Bündnis 90/Die Grünen, 3 FDP, 1 Die Linke
Ablehnung: 10 CDU, 1 Freie Wähler/Deine Freunde
Enthaltung: keine

Dem Antrag 13/189 zur Perspektivenwerkstatt 2012 wird mehrheitlich zugestimmt.


Punkt 29
Anfragen und Anträge

Es liegen keine Anfragen und Anträge vor.


Punkt 30
Mitteilungen der Verwaltung

Es liegen keine Mitteilungen vor.


Punkt 31
Verschiedenes

Es liegen keine Punkte zu Verschiedenes vor.


Im Anschluss an die Sitzung fand durch den Vorsitzenden des Umweltausschusses die presseöffentliche Vorstellung des Rheinischen Spalierobstgartens des LVR auf dem Gelände der "Gartenpraxis" in Schloss Dyck statt.